Kleben von Polystyrol (Tipp)

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Der Rumpf der Rüstersiel ist mit 1mm dicken Polystyrolstreifen beplankt
Hier sieht man deutlich die Dellen, die ca. 3 Tage nach dem Beplanken auftraten.

Mein Lieblingswerkstoff im Schiffsmodellbau ist Polystyrol, wenn es darum geht, Rümpfe, Decks, Aufbauten usw. zu bauen. Es ist in Platten ab 0.5mm Dicke aufwärts erhältlich und lässt sich ausgezeichnet bearbeiten, kleben und lackieren und ist wasserfest.

Leider habe ich mehrfach beobachtet, dass sich Bauteile einige Tage oder Wochen nach dem Zusammenbau verziehen. So hatte ich z.B. den Rumpf meiner Rüstersiel aus 1mm dicken Polystyrolplanken gefertigt. Gespachtelt wurde er mit in Lösungsmittel aufgelöstem Polystyrol.

Wenige Tage später hatte der Rumpf tiefe Dellen. Ein Ausspachteln kam nicht in Frage, das hätte das Modell zu schwer gemacht. Also kam er in die Tonne und ein zweiter Rumpf entstand. Und der ist einwandfrei.

Was war geschehen? Hier meine Meinung: Die Lösungsmittel im Klebstoff lösen das Polystyrol an und es quillt dabei auf. Beim anschliessenden Trocknen verdunstet das Lösungsmittel, und der gequollene Kunststoff schrumpft. Dabei enstehen Zugspannungen im Bauteil, die dieses verformen. Seit ich Polystyrol fast nur noch mit Sekundenkleber klebe, habe ich keine Probleme mit verzogenen Bauteilen mehr.


Signatur

Dieser Tipp stammt ursprünglich von Harry Jacobsen. Nachträgliche Änderungen und Ergänzungen sind in der Liste der Autoren (versionen) nachvollziebar. Eventuelle Erfahrungen im Nachbau und Fragen zum Tipp gibt es auf der zugehörigen Diskussionsseite.