Tragflächenboot

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Militärisches Tragflächenboot der „Pegasus-Klasse“

Ein Tragflächenboot ist ein Wasserfahrzeug, das bei steigender Geschwindigkeit mittels unter Wasser liegender Tragflächen während der Fahrt angehoben wird. Dadurch berührt der Rumpf nicht mehr das Wasser. Da lediglich ein begrenzter Teil (Tragflächen und Propeller) während der Fahrt unterhalb der Wasseroberfläche befinden, wird der Reibungswiderstand drastisch reduziert. Tragflächenboote erreichen dadurch bis zu 90 km/h (25 m/s, 48 Knoten).

Inhaltsverzeichnis

Einsatzzweck

Ein Tragflächenboot wird hauptsächlich für die Personenbeförderung, meist zum Transfer zwischen Insel-Gruppen, eingesetzt. Es findet sich auch vereinzelt auf Binnengewässern. Der Erfinder Felix Wankel hat seine Tragflügelboote und sein Gleitflächenboot von seinem Lindauer Entwicklungszentrum aus zeitweilig auf dem Bodensee getestet.

Es existieren sogar Tragflügelboote mit Segelantrieb, wobei als Grundlage ein Trimaran dient, um überhaupt die nötige Anfangsgeschwindigkeit zum Herausheben des Schiffs aus dem Wasser zu erreichen. Unter diesem Aspekt ist das Verhalten prinzipiell vergleichbar zu einer Jolle die sich bei Gleitfahrt aus dem Wasser hebt.

Bauarten

Man unterscheidet drei Hauptbauarten von Tragflächenbooten, bei denen die Auftriebsregelung auf verschiedenen Prinzipien beruht.

Beim Leitertyp sind Reihen von waagerechten Tragflächen zwischen senkrechten, am Rumpf befestigten Holmen eingezogen. Bei zunehmender Geschwindigkeit hebt sich eine Fläche nach der anderen aus dem Wasser, der Auftrieb wird sozusagen in Stufen geregelt.

Beim teileingetauchten Typ, auch U-Typ oder V-Typ, sind einfach oder mehrfach geknickte Tragflächen (also in V- oder U-Form) mit senkrechten oder radialen Streben am Rumpf befestigt. Der Auftrieb ändert sich stufenlos mit dem Ein- oder Austauchen der Flächen.

Beim voll eingetauchten Typ, auch T-Typ, sind waagerechte Flächen mit verstellbarem Anstellwinkel an ein oder mehreren senkrechten Holmen montiert. Die Winkel werden permanent aktiv nachgeregelt, so dass die Flächen immer voll eingetaucht bleiben und eine konstante Tiefe halten. Dies erfolgt computergesteuert; die Messwertgeber sind beispielsweise Ultraschall-Lote im Bug.

Der Leitertyp hat sich nie durchgesetzt. Die teileingetauchte Bauweise, nach der beispielsweise viele hundert sowjetische Fähr- und Militärfahrzeuge gebaut wurden, wird allmählich von der aufwendigeren, aber effizienteren voll eingetauchten Bauweise verdrängt.

Weblinks


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