Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer

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Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer (ABS) sind thermoplastische Kunststoffe.

Inhaltsverzeichnis

Verwendung

ABS wird in Westeuropa hauptsächlich von der Automobil- und Elektroindustrie verwendet, aber auch für die berühmten Klemmbausteine, z. B. von Lego.

Eigenschaften

  • hohe Oberflächenhärte, kratzfest und mattglänzend
  • gute Schlagfestigkeit
  • gute Beständigkeit gegen wässrige Chemikalien
  • kann in beliebigen Farbgebungen produziert werden
  • kann mit Keton (Aceton, Butanon, MEK) geklebt werden
  • nicht beständig gegen Lösungsmittel (insbesondere Keton-haltige …)

Bei sauberer Trennung kann ABS problemlos wieder eingeschmolzen und wiederverwendet werden!

Verwendung im Modellbau

  • Gehäuse
  • Schnappverbindungen
  • Verbindungen mit selbstschneidenden Schrauben
  • Tiefziehteile aus ABS-Platten und -Folien

Die Hersteller von Modelleisenbahnen verwenden ABS mit unterschiedlichen Eigenschaften: Sowohl Roco als auch Fleischmann nutzen ABS für die Gehäuse ihrer Lokomotiven, das von Roco ist weicher und etwas unempfindlicher, während das von Fleischmann schärferen Kanten und einen angenehmen Seidenglanz-Effekt hat. Im Vergleich zu den alten Gehäusen von VEB Piko Sonneberg aus Polystyrol sind aber beide deutlich stabiler gegen Bruch und Kratzer.

Tipps zur Verarbeitung

  • Herstellung von Bauteilen
    • Schneiden: dünne Materialien können bequem mit einer entsprechenden Schere geschnitten werden.
    • Abbrechen: bei dünnen Materialien mit einer scharfen Messer (Cutter) anritzen und an einer scharfen Arbeitskante abbrechen, bei dickeren Materialien können gerade Schnitte besser mit einer Hakenklinge etwa auf die Hälfte der Materialstärke geritzt werden und dann gebrochen werden.
      Tipp: Die Spitze eines Hakens abbrechen, so entsteht eine Art Ziehhobel.
    • Sägen: mit grober Feinsäge langsam ohne Wärmeeinwirkung, sonst verklebt das Material. Ab 4 mm funktioniert auch eine langsam laufende Metallkreissäge.
    • Kanten säubern, feilen: mit grober Feile vorarbeiten, mit kleiner Feile kann präzise nachgearbeitet werden.
  • Nachbearbeitung
    • Drehen, Fräsen: mit reduzierter Drehzahl ist es möglich, aus Massivmaterial Formen herauszuarbeiten.
      Tipp: Aus 2-mm-starken Platten lassen sich mit mehrfachem Aufdoppeln mittels Aceton dickere Schichten herstellen, auch ist es möglich, bei Transparentmaterial eine Einlage aus Netz oder dünnen Kunstseidenstoffen als Muster einzukleben.
    • Schleifen, Oberfläche: Schmirgelleinen trocken 60-100, Endpolitur ist mittels Tauchen in Aceton oder Überwischen mit Finger - das muss sehr schnell gehen - möglich.
    • Kleben:
      • ABS mit ABS: am besten mittels „Uhu-hart“, bei großen Teilen für ABS geeigneter Montagekleber (Kartusche). Darüber hinaus kann das Material in Aceton angeweicht werden, leicht anpressen, dann gut fixiert voll durchtrocknen, das dauert ca. 10 Stunden bei 20° C.
      • Uhu Allplast ist laut Hersteller für ABS-Klebungen ausgewiesen, ebenso Uhu Plus Multifest, ein Cyanacrylat-Kleber mit langer Verarbeitungszeit.
      • ABS mit Alu, Messing: Sekundenkleber, Stabilit-Express, dabei sowohl ABS als auch das Metall anrauhen und mit Lösungsmittel reinigen, auf fettfreie Finger und Werkzeuge achten.
    • Schweißen: mit einem Lötkolben kann das Material untereinander auch verschweißt werden - Punktschweißtechnik, dabei muss jedoch auf eine geeignete Temperatur geachtet werden, nicht zu heiß. Dies Verfahren bietet sich bei senkrechten Verbindungen an, bei denen zusätzlich die Nähte verstärkt werden dürfen.
    • Lackieren: anrauhen, entfetten, 1-2x grundieren, 1-2x lackieren, 1x klarlackieren.

Weblinks


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer aus der freien Enzyklopädie Wikipedia, teilweise können Textpassagen übernommen worden sein. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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