Hangviadukt

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Klassische Ausführung in behauenen Natursteinen: Oberhalb von Brichur im MiWuLa
Moderne Variante in Beton: Italien-Abschnitt im MiWuLa

Ein Hangviadukt (der oder das, in Österreich/Schweiz nur das) ist eine brückenähnliche Konstruktion, die es ermöglicht, eine Trasse an einem steilen Hang entang zu führen. Ähnlich einem Viadukt besteht ein Hangviadukt meist aus mehreren Feldern. Von der Talseite gesehen wirkt die Konstruktion brückenähnlich. Hangseitig ist die Gründung an den Hang angepasst.

Ein Hangviadukt kann unter Umständen erhebliche Länge haben. Das berühmte Bauwerk bei Pünderich an der Mosel hat eine Gesamtlänge von 786 Metern und ist damit der längste Hangviadukt Deutschlands.

Als Kunstbau, der eine Eisenbahnstrecke flankiert, wurden Hangviadukte gerne in örtlich verfügbaren Gesteinen ausgeführt. Das im Bild oben gezeigte Beispiel in den Alpen würde im Original also wahrscheinlich aus Granit bestehen. Mit der Zeit und fortschreitender technischer Entwicklung sind aber auch Hangviadukte in Beton-Bauweise üblich geworden.

Darstellung im Modell

Als Modellbauer sind wir den Pionieren des Eisenbahnbaus gegenüber etwas im Vorteil. Es bleibt uns erspart, störende Felsen wegzusprengen oder nach einem festen Punkt zur Errichtung eines Viaduktes zu suchen. Wir können den umgekehrten Weg gehen, indem wir erst die Trasse errichten, für dieses Beispiel natürlich mit einem Abschnitt auf einer langen Brücke oder mehreren kurzen. Danach können wir das Gelände um die Brücke bzw. ihre Fundamente und Pfeiler soweit herum aufschichten, dass der Eindruck eines Hangviaduktes entsteht.

Notwendigkeit

Denkbar wäre folgende Ausgangslage: Die erste Strecke durch das betreffende Gelände wurde eingleisig trassiert. Notwendige Felsanschnitte waren eher geringfügig und die Kosten damit überschaubar. Jahrzehnte später scheint nun doch eine zweigleisige Strecke lukrativ. Nun wägt man Aufwand und Kosten zweier Möglichkeiten gegeneinander ab: Die Trasse hangseitig zu verbreitern erfordert unter Umständen einen erheblich höheren Aufwand als talseitig einen Hangviadukt zu errichten. Bedenken wir, dass nicht nur die ursrpünglich gebaute Stützmauer abgebrochen werden müsste, sondern auch neu zu errichten wäre, und zwar wesentlich höher als die alte.

Trassierung in drei Phasen