Schrumpfschlauch

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Schrumpfschlauch als Schutz eines abgesetzten Kabels (Animation)

Ein Schrumpfschlauch ist ein Kunststoffschlauch, der sich unter Hitzeeinwirkung (meist durch Zuführung von Heißluft) stark zusammenzieht. Hierbei wird das vor dem Erhitzen in den Schlauch eingebrachte Produkt gegen seine Umgebung elektrisch isoliert und vor mechanischen Beschädigungen geschützt.

Auswahl verwendeter Kunststoffe

  1. Polyolefine
  2. Polyvinylidenfluorid (PVDF)
  3. Viton der Firma DuPont
  4. Polyvinylchlorid PVC
  5. Polytetrafluorethen / Teflon

Mögliche Einsatzbereiche

  1. die luft- und wasserdichte und damit korrosionsgeschützte Umhüllung eines an einem Kabel befestigten Steckers oder die Wiederherstellung einer beschädigten Kabelisolation.
  2. Bauteile von Schrumpfverbindungsmuffen (Isolierung und mechanischer Schutz)
  3. die Verpackung von Stückgut
  4. als Schrumpfkapsel über Weinflaschen, um den Korken zu schützen
  5. die Fixierung der Kabel auf einem Ferritring
  6. Bei der Herstellung von Akkupacks werden die einzelnen Akkumulatoren zu einem Pack zusammengeschrumpft
  7. Mechanische Sicherung von Modellbahn-Kupplungen

Schrumpfschläuche sind mit Durchmessern von 1 mm bis mind. 1.100 mm erhältlich. Eine alternative Form sind Schrumpfkappen, die an einer Seite bereits verschlossen sind und Schrumpfaufteilkappen.

Der Schrumpfbereich, also die maximale Größenänderung beim Schrumpfen ist stark vom verwendeten Kunststoff abhängig. Das Schrumpfverhältnis ist 2:1 bis 6:1, spezielle Steckerdichtungen auch bis zu 10:1. Um eine möglichst gute Abdichtung zu erreichen sind viele Schrumpfschläuche auf der Innenseite mit einem Schmelzkleber beschichtet. Hersteller empfehlen ein Verhältnis von 4:5 zwischen dem Durchmesser des zu isolierenden Objekts und des Schrumpfschlauchs um beste Ergebnisse zu erhalten.

Bei den verwendeten Kunststoffen handelt es sich um Thermoplaste. Um ein Schrumpfen des Materials bei Wärmezufuhr zu erreichen, müssen die Kunststoffe nach der Herstellung im Extruder vernetzt werden. Durch die Vernetzung werden die Molekülketten untereinander, durch Wasserstoffbrücken verbunden. Die Vernetzung kann entweder durch Silane oder durch Elektronenstrahl erfolgen. Nun kann das so behandelte Extrudat im warmen Zustand (Temperaturbereich ca. Extrusionstemperatur) aufgeweitet werden. Durch schlagartiges Abkühlen wird dem Material die Energie zur Rückorientierung entzogen und somit der aufgeweitete Durchmesser erhalten. Erst durch Zuführung von Wärme kann sich der Schrumpfschlauch zurückorientieren. Da es sich bei Schrumpfschlauch um vernetzte Kunststoffe handelt sind diese nicht als Regranulat zu verwenden. Die Ausnahme bilden hier die Schrumpfschläuche aus PVC, da PVC nicht vernetzt werden muss. Bei preiswerten Schrumpfschläuchen erfolgt die Anordnung aufgrund der Van-der-Waals-Kraft, bei hochwertigeren Schläuchen werden Kunststoffe mit Dipol-Dipol-Wirkungen verwendet (Bsp.: Teflon) Beobachten kann man dieses Verhalten auch z.B. bei Joghurtbechern, die durch Erhitzen wieder in sich zusammenfallen.

Weblinks

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