Kapspur

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Südafrikanischer Fernzug mit Doppeltraktion 2013 auf Kapspurgeleisen 2013.
Neuseeländischer Dieseltriebwagen Serie RM50 2009.

Als Kapspur wird die schmalspurige Spurweite von 1.067 Millimetern (= 3½ englischen Fuß) bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die ursprüngliche Bezeichnung lautete CAP-Spur nach den Initialen des Norwergers Carl Abraham Pihl, der diese Spurweite ab 1862 im größeren Umfang erstmalig in Norwegen angewendet hat, und steht nicht im Zusammenhang mit der Kapregion in Südafrika, auch wenn von dort ausgehend die ab 1873 erbauten Bahnstrecken mehrheitlich in dieser Spurweite gebaut wurden.

Der heute gängige Begriff Kapspur geht auf die ursprüngliche Kapkolonie, der zunächst niederländischen, später britischen Kolonie im heutigen Südafrika zurück, was dazu führte, dass die Kapspur verschiedentlich auch als Kolonialspur bezeichnet wird.

Carl Abraham Pihl

Carl Abraham Pihl (16. Januar 1825 bis 14. September 1897) war ein Norwegischer Hoch- und Tiefbauingenieur und Direktor der Norwegischen Staatsbahnen (NSB) von 1865 bis zu seinem Tod.

Verbreitung

Heute ist die Kapspur im Südlichen Afrika, Japan, Taiwan, Indonesien, Neuseeland und Australien mit grossen zusammenhängenden Netzen verbreitet. Aktuell ist dies ein Streckennetz von über 100.000 Kilometern.

In Europa fand die Kapspur nur wenig Verbreitung, neben Norwegen und Schweden nur noch in der Niederlanden. Umso erstaunlicher gibt es keine Kapspur in Grossbritannien selber.

Weitere erwähnenswerte Bahnstrecken sind die Cable Cars in San Francisco (Kalifornien) oder die Stichting voorheen RTM (ehemals Rijdend Tram-Museum) in Ouddorp (Niederlanden).

Kapspur bei Modelleisenbahnen

Infolge der großen Verbreitung der Kapspur und der guten Verfügbarkeit von Bauteilen für Nenngröße H0, später auch Nenngröße N, werden Vorbilder auf Kapspur meist als normalspurige Modelle realisiert. Erst in jüngerer Zeit gibt es Bestrebungen, die Kapspur auch im Modell vorbildlich umzusetzen (≈ Meterspur).

Einfluss von Lima und Frateschi

Kapspur-Vorbilder werden auch daher als normalspurige Modelle umgesetzt, da Lima bereits in den 1970ern in Südafrika normalspurige Modelleisenbahnen auch nach lokalen Vorbildern in großen Mengen verkaufte. Darauf konnte später der brasilianische Hersteller Frateschi aufbauen.

Maßstäbe in Japan

Spur 0J JNR Triebzug Kiha 82 an der Spur-0-Expo 2013

Japan ist seit Jahrzehnten bekannt als Hersteller von detaillierten Messingmodellen. Ähnlich wie in Nordamerika bei der Nenngröße 0 und Großbritannien bei den Nenngrößen H0 und N entwickelte sich in Japan ein eigener Maßstab, so werden für den Binnenmarkt Kapspur-Modelle hergestellt für normalspurige Gleise in den leicht abgewandelten Maßstäben 1:80 (für H0, enspricht 1320 mm im Original) und 1:150 (für N, entspricht 1350 mm im Original).

In jüngerer Zeit wird die Kapspur in Japan vermehrt vorbildgerecht wiedergegeben, z B. mit der Spur 0J, bei der beim Maßstab von 1:45 eine Modell-Spurweite von 24 mm verwendet wird (entspricht 1080 mm im Original).

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