Gleisbesetztmelder

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Der Gleisbesetztmelder ist ein Einsatzgebiet des Rückmelders, bei dem es konkret darum geht festzustellen, ob ein Gleis besetzt ist oder nicht.

Die Signale des Gleisbesetztmelders können sowohl analog genutzt werden - z.B. um in einem analogen Gleisbild die LED des besetzten Gleisabschnitts aufleuchten zu lassen - als auch mit Hilfe eines Rückmeldedecoders als digitales Signal an die Digitalzentrale oder die Computersteuerung gesendet werden, um auch hier besetzte Abschnitte anzuzeigen und ggf. zur vollautomatischen Steuerung zu nutzen.

Inhaltsverzeichnis

Umsetzungsvarianten

Manche Umsetzungsvarianten des Gleisbesetztmelders benötigen eine Schaltung, um z.B. Stromflüsse zu erkennen oder aus kurzen Schaltimpusen Dauersignale zu machen. Andere Lösungen benötigen dies nicht. Nicht jede Umsetzungsvariante kann bei jedem Gleissystem oder jedem Stromsystem genutzt werden. Die folgende Auflistung gibt eine Übersicht.

Kontaktgleis / Kontaktstrecke (Märklin)

Beim 2-Leiter-3-Schienen System (Märklin K-Gleis oder C-Gleis) sind beide Schienenstränge mit dem gleichen Stromanschluß verbunden. Daher kann man einen Schienenstrang isolieren, so dass dieser keine leitende Verbndung hat solange das Gleis leer ist. Sobald auf dem so präparierten Gleis ein Fahrzeug oder Wagen steht, genau gesagt mindestens eine leitende Fahrzeugachse, führt der isolierte Schienenstrang Strom. Dies kann von einer entsprechenden Schaltung erkannt und gemeldet werden.

Mit diesem Verfahren können sowohl kurze Abschnitte (Kontaktgleis) als auch lange Abschnitte (Kontaktstrecke) überwacht werden. Sollen die überwachten Abschnitte auch Weichen beinhalten, müssen diese verändert werden, um eine zuverlässige Rückmeldung zu liefern (Umbaueschrenbung z.B. unter [1]).

Dieses Verfahren hat den besonderen Vorteil, dass auch normale Wagen erkannt werden, die sich z.B. von einem Zug gelöst haben oder durch eine Schubfahrt in den Abschnitt einfahren. Voraussetzung ist dabei stets, dass jede Achse stromleitend ist.

Weitere Details siehe [2].

Stromverbraucher

Bei diesem Verfahren wird ein Stromabschnitt einseitig isoliert und mit einer Schaltung versehen, die die Stromverbindung herstellt und zusätzlich erkennen kann, ob ein Stromverbraucher (z.B. Motor, Wagenbeleuchtung, Decoder) auf der überwachten Strecke steht. Wichtig für die Gleisbesetztschaltung st, ab welchen Stromverbrauch ein Abschnitt als besetzt gemeldet werden soll. Dazu muss die Empfindlichkeit der Schaltung (z.B. 5 mA) zu dem Stromverbrauch der zu erkennenden Fahrzeuge passen.

In manchen Anlagen werden dazu auch die isolierten Radachsen mit einem hohen Widerstand verbunden, so dass ein "kleiner Kurzschluss" entsteht, der von der Schaltung erkannt werden kann. Dieser ist in der Regel deutlich kleiner als der Stromverbrauch von Motor oder Beleuchtung.

Magnetsensoren / Reed-Kontakte

Mit sog. Reed-Kontakten können einzelne Punkte einer Gleisstrecke überwacht werden. Unter dem Fahrzeug ist dazu ein kleiner Permanentmagnet angebracht, der beim Überfahren des Reed-Kontaktes in diesem kurzzeitig einen Stromfluss auslöst. Um einen Abschnitt mit diesem Verfahren zu überwachen muss die eingesetzte Schaltung ein "Gedächtnis" haben, um sich einen Reed-Impuls merken zu können. Zusätzlich mus durch einen zweiten Reed-Kontaktabschnitt auch ein Ausfahrtsignal gemeldet werden. Reedkontakte selbst kosten wenig und lassen sich ins Gleisbett einbauen.

In manchen Anlagen werden Reedkontakt und Permanentmagnete nicht in die Mitte des Gleises platziert, sondern auf eine Seite. Auf diese Weise kann an Magnetkontakte nutzen, um die Richtung eines Zuges zu erkennen.

Eine Verfeinerung dieser Methode ist mit Hall-Sensoren möglich. Im Gegensatz zu den Reedkontakten können diese Snsoren unterschiedliche Stärken von Permanentmagneten erkennen, so dass eine Typunterscheidung der Fahrzeuge möglich ist.

Lichtschranke

Mit Lichtschranken können je nach Anordnung kurze oder längere Gleisabschnitte überwacht werden. Dabei ist die Überwachung unabhängig von Gleissystem oder Stromversorgung. Eine Schwierigkeit besteht darin, die Lichtschranken so zu platzieren, dass sie im einsehbaren Anlagenteil nicht störend aufallen.

Weblinks

Siehe zu dieser Bahnsicherungsanlage im wirklichen Betrieb bei Wikipedia den ausführlichen