Rah

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Die Rah (auch Raa oder Rahe) ist Bestandteil der Takelage eines Segelschiffs.

Es ist ein segeltragendes Rundholz (Spiere), das mit seiner Mitte waagerecht an der Vorderseite des Mastes angebracht und quer zur Fahrtrichtung angeordnet ist. An dieser Querstange ist das Rahsegel befestigt. Rahen und Masten können auch aus Stahlrohr bestehen.

Die Rah wird mittels Brassen um den Mast gedreht (gebrasst), bis das Rahsegel optimal zur Windrichtung steht und maximalen Vortrieb erzeugt. Im engeren Sinne bedeutet brassen zu berücksichtigen, dass das Strömungsprofil des Windes nahe der Wasseroberfläche abnimmt, so dass die optimale Ausrichtung übereinanderliegender Rahen eine leicht spiralförmige Anordnung ergibt.

Zum Setzen, Bergen oder Reffen des Segels stehen ausreichend viele Personen (Toppsgasten) auf dem Fußpferd, einem in regelmäßigen Abständen an der Rah aufgehängten Tau, lehnen bäuchlings über die Rah und sind durch entsprechend geformte Schuhabsätze sowie mit Karabinerhaken gesichert. Das gereffte oder geborgene Segel wird unter der Rah eingebunden. In den Nocken (Enden) einer Rah erfordert diese Arbeit den meisten Muskeleinsatz. Auch für das Rahsegel gibt es Schoten; anders als bei Schratsegeln sind die Schoten beim Rahsegel auch eine zusätzliche Hilfe zum Setzen und Bergen des Segels. Weitere Bezeichnungen für Tauwerk dieses Segeltyps sind Geitau und Gordinge. Mit den Geitauen hilft man dem Toppsgast von Deck aus die Segel wieder einzuholen, während die Gordinge (nicht bei allen Rahsegeln vorhanden) eine Art Reffeinrichtung (Reffen) darstellt.

Die Rahbesegelung war bis zum Mittelalter in den nördlichen Regionen verbreitet. Im Mittelmeer und in den arabischen Regionen war eher die sog. Lateinertakelung (Schratsegel) an der Tagesordnung. Mit der wissenschaftlichen Aufarbeitung der Segeltechnik ging die sinnvolle Kombination der beiden Prinzipien einher. Als Beispiel kann hierzu der Rahschoner, die Brigantine oder die Schebecke genannt werden.

Hinweis

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Rah aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.