Segel

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Ein Segel (v. althochdeutsch.: segal abgeschnittenes Tuchstück) ist ein durch Stangen sowie Leinen (Seile) zu einer drei- beziehungsweise viereckigen Fläche aufgespanntes Tuch. Man unterscheidet zwischen Schratsegeln, die mehr oder weniger in der Längsachse des Schiffes befestigt sind und Rahsegeln, die an am Mast befestigten Querstangen (Rahen) arbeiten.

70 Jahre alter Gaffelkutter

Eine Leine zum Heißen (Hochziehen) und Fieren (Hinunterlassen) des Segels wird Fall genannt, eine Leine um die Stellung des Segels zu ändern wird Schot genannt. Bei Rahsegeln werden zum Setzen und Bergen Schoten und Geitaue eingesetzt. Das Verkleinern der Fläche eines gesetzten Segels ist das Reffen.

Das unter einem bestimmten Winkelbereich vom Wind angeströmte Segel nimmt eine gewölbte Form an, die bei Schratsegeln meist durch Segellatten optimiert und über die Dreiecksform vergrößert wird, und entwickelt eine Kraft, die proportional dem Produkt aus Segelfläche und dem Quadrat der Windgeschwindigkeit ist. Die entstehende Kraft hängt darüber hinaus von der Segelform sowie dem Anströmwinkel des Windes ab und ist nahezu senkrecht zur Fläche des Segels von der konkaven zur konvexen Seite gerichtet. Die vom Segel erzeugte Kraft wird zum Antrieb von Wasserfahrzeugen, Landfahrzeugen, Eisschlitten und Windmühlen genutzt.

Die Konstruktion von Segeln wird durch die Gesetze der Aerodynamik bestimmt.

Stützsegel werden nicht zum Antrieb eines Schiffes verwendet, sondern, um als Stabilisator Rollbewegungen zu verringern, beispielsweise auf Fischkuttern.

Bis zum Beginn der industriellen Revolution wurden Wasserfahrzeuge überwiegend mit Segeln angetrieben. Seitdem werden kommerziell genutzte Wasserfahrzeuge hauptsächlich von Maschinen angetrieben. Segelfahrzeuge werden heute in den Industrieländern vor allem für sportliche Zwecke genutzt.

In verschiedenen Regionen der Erde haben sich unter dem Einfluss unterschiedlicher Kulturen, der regionalen Verteilungen von Land und Wasser, sowie der herrschenden Windsysteme verschiedenste Materialien und Formen bei der Anfertigung von Segeln herausgebildet.

Benennung der Teile des Segels

Als Material für Segel diente früher Hanf oder Leinen, seltener Baumwolle, weil diese wesentlich mehr Wasser aufnehmen kann und das Segel zu schnell zu schwer wurde und das Schiff instabil werden ließ. In der Moderne wurden diese Materialien durch Fasern aus Kunststoff ersetzt, da diese nicht verrotten und eine bessere Formstabilität (geringeres Reck) aufweisen. Hier sind Polyesterfasern zu nennen (z.B. Dacron, sowie Laminat aus Kevlarfasern (3DL-Segel).

Das heute meist eingesetzte Schratsegel ist mit dem Kopf am Fall, mit dem Hals am Bugbeschlag (Vorsegel) oder am Lümmelbeschlag (Großsegel) und mit dem Schothorn an der Schot oder am Baum verbunden. Ein Vorsegel ist über Stagreiter am Vorstag befestigt, bei einem Profilvorstag läuft das Vorliek in einer kleinen Nut. Diese Segel werden daher auch als Stagsegel bezeichnet. Das Großsegel läuft auf Mastrutschern an einer Schiene am Mast oder wird ebenfalls in einer Nut im Mast gefahren.

Die größtmögliche Summe der Flächen aller Segel, die gleichzeitig gesetzt werden können bezeichnet man als Segelfläche.

Verschiedene Segelarten

Arten von Segeln auf modernen wikipedia:de:slupgetakelten Segelbooten


Weblinks

Hinweis

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Segel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.