Opferanode

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Opferanode an einem Schiffsrumpf
Stark verbrauchte Opferanode am Schlepper Stier


Eine Opferandode ist Bestandteil des Korrosionsschutzes an einem Schiffsrumpf, genauer am Unterwasserschiff (d.h. der Teil des Schiffsrumpfes, der sich unter Wasser befindet). Eine Opferanode besteht meist aus einem Stück Zink, das wenige Kilogramm schwer ist und am Rumpf mittels Stahlhalterungen befestigt ist.

Funktionsweise

Opferanode am Bug eines Fischereischiffes
Zahlreiche Opferanoden am Heck eines Fischereischiffes


Eine Opferanode nutzt die elektrochemische Spannungsreihe von Metallen aus. Diese Spannungsreihe verursacht folgendes: gibt man zwei miteinander verbundene und unterschiedlich edle Metalle (z.B. Eisen und Zink) in eine elektrisch leitfähige Lösung (z.B. Salzwasser), dann fließt ein Strom, wobei sich das unedlere Metall auflöst.


An einem Schiff hat man z.B. den Stahlrumpf und den Propeller aus Bronze. Hier würde ein elektrischer Strom fließen und der Stahlrumpf würde korrodieren. Ist aber eine Opferandode (das Stück Zink) montiert, dann löst sich langsam das Zink auf und schützt so den Rumpf vor Korrosion.


Nachbildung am Modell

Opferanoden am Schlepper Stier, Schiffahrtsmuseum Bremerhaven
Opferanoden am Heck des Segelschulschiffes Gorch Fock

Eine einfache Methode, eine Opferanode herzustellen, ist das "Schmieden im Gesenk", wenn man es denn so nennen darf. Dazu wird mit Minibohrmaschine und Fräser oder Diamantstift eine Vertiefung in ein Stück Messing oder Stahl gefräst. Anschliessend ein Stück Blei oder Lötzinn auf die Vertiefung legen und in paar Mal mit dem Hammer draufschlagen. Dann das Teil entnehmen, die entstandende Haut rundherum abschneiden und die Anode an das Modell kleben.
Wenn man Lötzinn verwendet, so sollte es kein Elektroniklötzinn sein. Dieses enthält eine Seele aus Flußmittel, daher lieber Dachdeckerzinn oder ähnliches aus dem Baumarkt verwenden.