Speicherstadt

Aus Modellbau-Wiki
Wechseln zu: Navigation, Suche

In einem Gebäude der Hamburger Speicherstadt (Bj. 1888) befindet sich das Miniatur Wunderland, und zwar im nordwestlichen Teil des Kehrwieder (Block D). In der Modellbahnanlage selbst gibt es wiederum ein Modell der Speicherstadt. Und dort sieht man durch ein offenes Fenster des Modells eine Mini-Mini-Bahn ihre Kreise ziehen. Aber man muss genau hinsehen.

Die Speicherstadt in Hamburg ist der größte auf Eichenpfählen gegründete Lagerhauskomplex der Welt und steht seit 1991 unter Denkmalschutz. Seit dem 5. Juli 2015 mit dem benachbarten Kontorhausviertel und dem Chilehaus unter dem Namen Speicherstadt und Kontorhausviertel mit Chilehaus auf der Liste des UNESCO-Welterbes eingetragen.

Sie zieht sich überwiegend mit sieben Geschossen von der Kehrwiederspitze und dem Sandtorhöft im Westen bis zum Teerhof bei der Oberbaumbrücke hin. Die Gebäude liegen so an Fleeten bzw. Hafenbecken, dass auf einer Seite Segelschiffe über Seilwinden direkt in die Stapelhäuser hinein entladen werden konnten. Auf der anderen Seite besteht die Möglichkeit Güter auf dem Landweg und per Schiene umzuschlagen. Modern waren damals die hydraulisch betriebenen Winden und die elektr. Beleuchtung - zugleich ein wirkungsvoller Brandschutz.

Sie wurde ab 1883 als Teilstück des Hamburger Freihafens gebaut. Grund war der Beitritt der Bürgerschaft zum Zollgebiet des Deutschen Reichs. Damit fiel eine wesentliche Grundlage des Handels, die Zollfreiheit, die bis dahin für das gesamte Stadtgebiet gegolten hatte. Nach einer siebenjährigen Übergangsfrist blieb lediglich das Freihafengebiet zollfrei. 1888 wurde der erster Abschnitt der Speicherstadt eingeweiht und in den Folgejahren weiter ausgebaut. Die Speicherstadt steht auf der rund 26 Hektar großen Fläche (einschließlich der Fleete) der ehemaligen Elbinseln Kehrwieder und Wandrahm. Ihre Länge beträgt etwa 1,5 Kilometer bei 150 bis 250 Metern Breite. Seit dem 1. Januar 2003 wurde die Speicherstadt aus dem Gebiet des Freihafens herausgenommen und zum 1. März 2008 verwaltungsrechtlich mit dem Neubebauungsgebiet auf dem "Großen Grasbrook" zum Stadtteil "HafenCity" im Bezirk Hamburg-Mitte erklärt.

Durch die ehemalige Wasserstraße Dat Deep, das sind Teile des Binnenhafens, vom Zollkanal und Oberhafen, wird die Speicherstadt vom Altstadtkern getrennt. 8 Brücken überqueren Dat Deep.

Baustil

Sie wird von wilhelminischer Backsteingotik der Gründerzeit mit ihren sorgfältig verarbeiteten schönen Giebeln, Erkern und Türmen geprägt. Zu nennen ist der Architekt Franz Andreas Meyer (1837 – 1901). Meyer war ein Verfechter der Hannoverschen Architektenschule, die neugotische Elemente auf Backsteinbauten übertrug.

Eine Ausnahme bildet das sog. Speicherstadtrathaus am St. Annenufer, das sich durch seinen Neorenaissance-Stil von den übrigen Speichergebäuden absetzt (Architekten Grotjan, Hanssen & Meerwein). Es ist Sitz der Betreiber-AG, der Hamburger Freihafen-Lagerhaus-Gesellschaft (HFLG). Aus der HFLG ging die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA, die Hala) bzw. die Hamburg Port Authority (HPA, u.a. Oberhafenamt und Seemannsamt) hervor. Beachtlich auch das niedrigere Gebäudes des ehemaligen Hauptzollamts St. Annen, heute darin eine Eventanbieterin.

Im Zweiten Weltkrieg wurde ca. die Hälfte der Bausubstanz zerstört. Der recht originalgetreue Wiederaufbau war 1967 abgeschlossen.

Fleete der Speicherstadt

Die sechs Fleete sind:

  • Kehrwiederfleet: beginnt zwischen der Kehrwiederspitze und dem Sandtorhöft, verläuft bis zur Sandbrücke (Auf dem Sande) und geht dort über in den Brooksfleet;
  • Brooksfleet: ist die Verlängerung des Kehrwiederfleets ab Sandbrücke (Auf dem Sande), verläuft bis zur Einmündung des Kleinen Fleets bei der Neuewegbrücke und geht dort über in den St. Annenfleet;
  • St. Annenfleet: verläuft parallel zu der Straße Am St. Annenufer, zwischen Neuewegbrücke und St. Annenbrücke, er ist die Verlängerung des Brooksfleet und geht über in den Holländischbrookfleet
  • Holländischbrookfleet: Verlängerung des St. Annenfleet ab St. Annenbrücke bis zur Einmündung in den Wandrahmsfleet vor der Poggenmühlenbrücke
  • Kleiner Fleet: Verbindungsfleet zwischen Zollkanal, Wandrahmfleet und Brooksfleet im Übergang zum St. Annenfleet
  • Wandsrahmsfleet: verläuft vom Kleinen Fleet (Kannengießerortbrücke), fließt vor der Poggenmühlenbrücke mit dem Holländischbrookfleet zusammen bis zum Zollkanal auf Höhe der Oberbaumbrücke

Weblinks

Bilder: