Sperrholz

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Sperrholz ist ein Holzwerkstoff, der zu den Lagenhölzern zählt.

Inhaltsverzeichnis

Furniersperrholz

Charakteristisch für das Furniersperrholz ist ein symmetrischer Aufbau aus mehreren, um 90° kreuzweise verleimten Schichten aus Schälfurnier. Die Anzahl der Furnierlagen ist daher stets ungerade. Durch das kreuzweise Verleimen der Funierblätter wird das Holz in seinen natürlichen Eigenschaften des Quellens und Schwindens stark eingeschränkt und somit eine hohe Stabilität und Standfestigkeit gewährleitet. Die Faserrichtung der beiden äußeren Decklagen verlaufen dabei unbedingt parallel, damit sich die Platte nicht verzieht.

Wegen seiner guten Formbeständigkeit findet dieser Werkstoff im Möbel- und Innenausbau als Rückwände, Füllungen oder Verplankungen Verwendung. Der Werkstoff ist auch als Außensperrholz erhältlich und kann als solcher in Feucht-, Nass- oder Kühlräumen zum Einsatz kommen.

Furniersperrholz gibt es auch in speziellen Ausführungen für besondere Zwecke. Darunter fallen beispielsweise das Bau-Furniersperrholz (BST) mit besonders hoher Biegefestigkeit, metallbewehrtes Furniersperrholz oder Dampfsperre-Platten, welche eine Mittelschicht aus Aluminiumblech aufweisen. Ab einer Stärke von 12 mm spricht man von Multiplex-Platten:

Multiplex

Als Multiplex-Platten werden Furnier-Sperrholzplatten bezeichnet, die aus mindestens 5 Furnierlagen (Mittellagen) aus zumeist Buche, Birke, Fichten oder Ahorn mit Dicken von 0,8-2,5mm bestehen. Die Anzahl der Mittellagen variiert je nach Gesamtdicke (bis zu 80mm) und gewünschter Optik zwischen 5 bis 35 oder mehr. Die sichtbaren Oberflächen der Platten variieren ebenfalls stark. Lackierungen (klar, farbig) sind ebenso möglich wie eine Furnierung mit einer anderen Holzart oder die Verkleidung mit Metall.

Die Platten werden mit Kunstharz oder wasserfestem Leim verpresst und so gegeneinander versperrt (auch: querverleimt). Als Querverleimung bezeichnet man eine Verleimungstechnik, bei der die einzelnen Lagen mit ihrer Maserung um 90° versetzt miteinander verleimt werden (andere Winkel sind ebenso möglich).

Das Ausrichten der Maserung gegeneinander erhöht die Formstabilität der Platten, da sich Holz als "lebender Werkstoff" durch Feuchtigkeitszu- oder -abnahme hauptsächlich quer zur Maserung ausdehnt (Quellung) bzw. zusammenzieht (Schwindung). Die Größenänderungen einer Lage werden so durch die andere(n) Lage(n) weitestgehend unterbunden.

Multiplex-Platten finden überall dort Verwendung, wo es auf Robustheit und Formstabilität ankommt.

z.B.:

  • Innen- und Außenverkleidungen auch bei starken Witterungseinflüssen,
  • Dach- und Betonschalungen,
  • tragende Konstruktionen,
  • Treppenstufen,
  • hochbelastbare Verbindungsteile im Holz- und Holzrahmenbau
  • Arbeitsplatten, Werkbänke
  • Theken
  • Gehäuse

Formsperrholz

’’’Formsperrholz’’’ nach DIN 68707 besteht ebenfalls aus 90° kreuzweise verleimten Furnierlagen, wird dabei jedoch nicht wie eine Platte plan verpresst, sondern in besonderen Formen zu Sitzschalen, Verkleidungen usw. ausgeformt.

Stabsperrholz (Tischlerplatte)

Das Stabsperrholz (ST) nach DIN 68705-2 besteht aus einer Mittellage und den beiden quer aufgeleimten Absperrfurnieren, die ein Arbeiten der Hölzer unterbinden sollen. Allgemein ist Stabsperrholz auch unter dem Namen Tischlerplatte bekannt.

Für die zwischen 24 und 30 mm breiten Leisten der Mittellage werden leichte, preiswerte Hölzer wie Fichte, Kiefer und Tanne verarbeitet. Die Absperrfurniere sind meist Schälfurniere aus Holzarten, die eine möglichst homogene Struktur und eine geringe Quell- und Schwindneigung aufweisen. Als Absperrfurniere eignen sich beispielsweise Buche, Okoume oder Abachi.

Die feinere Ausführung des Stabsperrholzes ist das Stäbchensperrholz (STAE), welches in der Mittellage schmale Streifen aus Schälfurnieren aufweist. Vorteil dieses Werkstoffes sind eine höhere Standfestigkeit und eine feinere Oberfläche, die sogar poliert werden kann. Stäbchensperrholz ist allerdings noch etwas teurer.


Vorteile

  • geringe Formänderung bei Feuchtewechsel
  • relativ geringes Gewicht im Vergleich zur Spanplatte
  • hohe Biegefestigkeit in Richtung der Mittellage
  • leicht zu bearbeiten
  • gut zu furnieren

Nachteile

  • relativ teuer
  • häufig wellige Oberfläche durch unregelmäßigen Jahresringverlauf der Mittellagenleisten

Einsatzgebiete

Stabsperrholz wird im Möbel- und Innenausbau für selbst tragende Teile verwendet. Beispiele hierfür sind Einbaumöbel, Türblätter, Wand- und Deckenvertäfelungen sowie Fachböden für Regale.

Gebräuchliche Abmessungen

Im Handel sind Stabsperrholzplatten meist in den folgenden Dimensionen erhältlich:

  • Dicken von 13, 16, 19, 22, 25, 28, 30 und 38 Millimeter
  • Längen von 1220, 1530, 1830, 1050, 2500 und 4100 Millimeter
  • Breiten von 2440, 2500, 3500, 5100 und 5200 Millimeter

Zu beachten ist hierbei, dass die Länge in Richtung des Deckfurniere gemessen wird, nicht (wie eigentlich zu erwarten) in Richtung der stabilen Mittellage.

Hinweis

Dieser Artikel basiert auf den Artikeln Sperrholz, Stabsperrholz, Furniersperrholz und Multiplex-Platte aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.