Halberstädter Schnellzugwagen

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Inhaltsverzeichnis

Vorbild

Als Halberstädter Schnellzugwagen werden die offiziell als UIC-Z-Wagen typisierten Schnellzugwagen der Deutschen Reichsbahn (DDR) bezeichnet, die ab 1979 vom Reichsbahnausbesserungswerk Halberstadt gebaut wurden.

Prototypen

Das Reichsbahnausbesserungswerk Halberstadt der Deutschen Reichsbahn (DDR) stellte 1979 einen Prototypwagen der zweiten Klasse gemäß der UIC-Z2-Empfehlung vor. Der Wagen hatte bei einer Länge von 26,4 Meter und einer Breite von 2825 Millimetern elf Abteile. Der Wagen war mit 1200 mm breiten Abteilfenstern, ohne Klimaanlage und mit Drehfalttüren ausgestattet.

Die ersten sechs Vorserienwagen der Bauart Ame von 1982 hatten zehn Abteile mit 1200 mm breiten Fenstern und keine Klimaanlage und entsprachen damit nicht der UIC-Z-Richtlinie. Diese Wagen entsprachen damit eher dem UIC-X-Typ und somit weitgehend dem Am-Wagen der DB.

Serienfertigung

1983 folgten 110 Wagen der Bauart Ame und zehn Wagen der Bauart ABme, bei dem sechs Abteile mit der Ausstattung der zweiten Klasse versehen schon eher dem UIC-Z-Typ entspachen.

1984 wurde eine Serie Zweiter-Klasse-Wagen der Bauart Bme (später Bom280 bzw. Bom281) ausgeliefert, die weitgehend dem Prototyp von 1979 entsprach. 158 Wagen hatten Drehgestelle Görlitz V erhalten, 22 Wagen Drehgestelle der Bauart GP 200 (ohne Magnetschienenbremse), damit konnten sie für 160 statt 140 km/h zugelassen werden.

Die Sitzplätze in den Abteilen wurden durch zwei klappbare Armlehnen gedrittelt, damit waren sie flexibel für sechs oder acht Reisende nutzbar. Im Binnenverkehr außer bei den Städteexpresszügen wurden weiterhin acht Platzkarten pro Abteil verkauft. Die GP-200-Wagen der späteren Lieferungen (später Bom281) hatten aber nur die mittleren Armlehnen für acht Reisende erhalten. Vier Abteile waren für Raucher (mit braunem Kunstleder als Sitzbezug), sieben für Nichtraucher vorgesehen (mit rotem Kunstleder).

Der erste Einsatz erfolgte ebenso in Transit- und internationalen Zügen. Daneben kamen 65 Wagen des Typs ABme mit den Görlitz-V-Drehgestell und zehn Wagen der ersten Klasse Ame mit GP-200-Gestellen an die Deutsche Reichsbahn. Zu diesen gesellten sich noch vier Wagen für den DDR-Regierungssonderzug.

Die 1985er-Lieferung beinhaltete 218 Wagen der Bme-Bauart (später Bom281) mit Görlitz-V-Drehgestellen ?? und flexibler Sitzplatzzahl. Hinzu kam der Prototyp eines kombinierten Sitz-/Gepäckwagens des Typs BDmsb (später BDomsb), der ein behindertengerechtes Abteil einschließlich einer ebenso ausgeführten Toilette erhielt.

Die Lieferung aus dem Jahr 1986 enthielt 155 Bme-Wagen (später Bom281), die wieder mit GP-200-Drehgestellen ausgestattet waren. 1986 entfiel mit dem Nebenzeichen "e" die Kennzeichnung von Wagen mit elektrischer Heizung.

Weitere 87 Wagen der Gattung Bm lieferte Halberstadt 1987 ab, davon nur acht mit GP-200-Drehgestellen. Dazu kam eine Serie von 50 Wagen mit zentraler Energieversorgung (Bmz2135 ??, später Bomz283). Hinzu kamen weitere vier BDmsb-Vorserienwagen.

Eine größere Serie mit 76 BDmsb-Wagen wurde 1988 hergestellt. Dazu kamen 57 Wagen der Gattung ABm, alle mit GP-200-Drehgestellen.

Gleich 133 Wagen der Gattung ABm sowie weitere 47 Am-Wagen produzierte Halberstadt im Jahre 1989. Hinzu kam ein aus einem verunfallten Bm-Wagen hergerichteter Kioskwagen mit Buffetabteil der Gattung Bmk.

Die größte Serie an neuen Wagen entstand 1990 mit 222 ?? Fahrzeugen. Allein 188 Zweiter-Klasse-Wagen Bm (später Bom281) gingen in Betrieb, gefolgt von 30 Erster-Klasse-Wagen Am201 ?? sowie drei Kioskwagen Bmk aus Unfallwagen.

Die meisten Halberstädter Wagen hatten die grün-beige Standardlackierung der DR. Die für den Einsatz in Städteexpress-Zügen vorgesehenen Fahrzeuge trugen die typische Ex-Lackierung mit oranger Bauchspante und grauen Dächern. Als Verstärkungswagen wurden auch jeweils drei Ame und Bme mit weinrotem Fensterband und grauer Bauchspante abgeliefert, passend zum Großraumprototypzug.

Die Halberstädter Wagen kamen in fast allen internationalen Schnellzügen zum Einsatz, bei denen die DR den Wagenpark zu stellen hatte.

Nach der Wende

Als Prototyp wurde noch 1990 ein Wagen der Gattung Bmz gebaut, der mit einer völlig neuen Inneneinrichtung nach DB-Norm für den Einsatz in Intercity- und Interregio-Zügen gedacht war, der aber technisch auf den Bom-Wagen basierte.

Die letzten Schnellzugwagen, die in Halberstadt neu gebaut wurden, waren aber weitere 112 Wagen des Typs Bmz (später Bomz236). Die Inneneinrichtung unterschied sich – wie schon beim Musterwagen – erheblich von der bisherigen Schnellzugwagen. Statt der festen Sitzbänke kamen nun in jedem Abteil sechs recht eng gehaltene Einzelsitze zum Einbau, wobei der Platz auch für einen Kindernotsitz reichte. In den Gängen wurde nunmehr auch an jedem Fenster ein Notsitz eingebaut.

Rund die Hälfte dieser Wagen erhielt den Interregio-Anstrich der Produktfarben (Lichtgrau/Pastellblau/Fernblau), die anderen waren im Intercity-Schema (Lichtgrau/Pastellviolett/Orientrot) gehalten. Diese Wagen wurden mit Magnetschienenbremse ausgerüstet und für 200 km/h Höchstgeschwindigkeit zugelassen, wofür das GP-200-Drehgestell auch ursprünglich entwickelt worden war.

Siehe auch

Weblinks

Der Abschnitt Vorbild basiert auf dem Artikel UIC-Z-Wagen (DR) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia, teilweise können Textpassagen übernommen worden sein. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Bitte fügt detaillierte Infos zu den Vorbildern entsprechend in der Wikipedia hinzu, so dass wir uns hier auf die Modellbauaspekte konzentrieren können.


Modelle

Nenngröße H0

Gattung Betriebs-Nr. Farbe Her­steller Artikel-Nr. Bauzeit Strom Bemer­kungen Bild
Ame 51 50 19-40 153-5 dunkelgrün Tillig 74336  ? GS DR (DDR)
Ame 51 50 10-40 289-6 grün / beige Roco 45510 2004-???? GS DR (DDR) Roco 45510 DR Ame.jpg
ABm 51 50 30-40 538-2 grün / beige Tillig 74719  ? GS DR (DDR)
Bom 280 51 80 21-50 120-1 lichtgrau / pastelltürkis / minttürkis Sachsenmodelle 74491  ? GS DB AG Sachsenmodelle 74491 Bom 280 51 80 21-50 120-1.jpg

Nenngröße N

Gattung Betriebs-Nr. Farbe Her­steller Artikel-Nr. Bauzeit Strom Bemer­kungen Bild
Bom 51 80 22-41 238-2 grün / beige Arnold 0224 DB 1997–1998 GS DB AG Ar Bom.JPG