Pop-Farben

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Vorbild

Pop-Farben (auch Pop-Lackierung, Pop-Lack, Pop-Farbgebung, Pop-Farbschema, Pop-Farbkonzept, Pop-Farbversuch oder Pop-Design) wird ein Ende 1969 versuchsweise eingeführtes Farbkonzept für Schnell-, Eil- und Nahrverkehrszüge der ehemaligen Deutschen Bundesbahn (DB) genannt in Anlehnung an die zeitgenössische Pop Art, offiziell hat die DB diese Bezeichnung allerdings nie verwendet.

S-Bahnen

Für die von der DB betriebenen neuen S-Bahn-Systeme in Frankfurt, Stuttgart und München wurde ein neues Farbschema gesucht, dass neben einer gemeinsamen Grundfarbe in Kieselgrau (RAL 7032) verschiedene Kennfarben aufweisen sollte. So wurde für den Frankfurter Prototyp der DB-Baureihe 420 als Basis Reinorange (RAL 2004) verwendet, für den Stuttgarter Triebzug Karminrot (RAL 3002) und für den Münchener Grünblau (RAL 5001).

Reinorange (RAL 2004) Karminrot (RAL 3002) Grünblau (RAL 5001)
Kieselgrau (RAL 7032)

Letzteres war in Anlehnung an die Bayerischen Landesfarben Weiß/Blau gewählt worden, trotzdem fand in allen drei Standorten die orange Variante den meisten Anklang, daher wurden alle folgenden Triebzüge in der Farbkombination Kieselgrau/Reinorange ausgeliefert.

Dieses Farbkonzept war dann lange Zeit das optische Erkennungsmerkmal der S-Bahn, auch bei den speziell für die S-Bahn Rhein-Ruhr entwickelten x-Wagen, die zunächst von Elektrolokomotiven der Baureihe 141, danach der Baureihe 111 und schließlich der Baureihe 143 gezogen wurden. Diese waren ebenfalls in der Grundfarbe Kieselgrau lackiert, der Streifen in Reinorange war allerdings wesentlich tiefer im Bereich der Bauchspanten plaziert.

Für die experimentelle City-Bahn wurde das Farbkonzept der S-Bahn übernommen, hierfür wurden ehemalige „Silberlinge“ umgebaut. Bespannt wurden diese durch Diesellokomotiven der Baureihe 218, dieses Mal mit der gleichen Farbanordnung wie die Wagen.

Schnell- und Eilzüge

Nach dem erfolgreich umgesetzten neuen Farbschema für die S-Bahnen sollten nun auch die anderen Reisezüge der Deutschen Bundesbahn (DB) ein moderneres Erscheinungsbild bekommen. Grundfarbe für alle Wagen auch hier war Kieselgrau (RAL 7032), mit Ausnahme der Schnellzugwagen-Prototypen von Linke-Hofmann-Busch, deren Bauchspanten aus unlackierten gesickten Edelstahlblechen bestanden.

Zumeist wurden serienmäßige Schnellzugwagen der 1. Serie und 2. Serie umlackiert und blieben ansonsten unverändert, die fünf Buffetwagen wurden dagegen umfassender umgebaut. Als Speisewagen wurden ein 27,5-m-TEE-Wagen und fünf Schürzenwagen der ehemaligen Deutschen Reichsbahn umlackiert.

„Sortenreine“ Schnell- oder Eilzüge in Pop-Farben hat es nie gegeben – dazu war alleine schon die Anzahl der umlackierten Wagen viel zu klein –, da zu dieser Zeit üblicherweise die Züge täglich neu zusammengestellt wurden.

Anzahl Wagentyp Chrom­oxid­grün (RAL 6020) Kobalt­blau (RAL 5013) Blut­orange (RAL 2002) Purpur­rot (RAL 3004) Rot­violett (RAL 4002) Blau­lila (RAL 4005)
Kieselgrau (RAL 7032)
7 Sitzwagen 1. Klasse 1× Aüm202 0
1× Aüm203
1× Aüm202
4× Aüm203
22 Sitzwagen 1./2. Klasse 1× ABüm223 03× ABüm223
17× ABüm225
1× ABwümz227
79 Sitzwagen 2. Klasse 1× Büm232
1× Büm239
07× Büm232
01× Büm233
68× Büm234
1× Bwümz237
4 Sitzwagen 2. Klasse, Gepäckabteil 4× BDüms273
5 Sitzwagen 2. Klasse, Buffetabteil 5× BRbuümz285
6 Speisewagen 1× WRümh132
5× WRüge152
6 Schlafwagen 6× WLABümh174
7 Liegewagen 2. Klasse
(Küchenabteil)
1× Bcüm243
1× Bcümk255
3× Bcüm243 2× Bcüm243
9 Gepäckwagen 8× Düm902 1× Düm902
145 Summe 12 85 26 17 3 2

Im Gegensatz zur S-Bahn wurden die Pop-Farben bereits 1974 schon wieder durch die an die TEE-Farben anglehnte Farbkombination aus Ozeanblau für die Bauchspanten und Elfenbein für die Fensterbänder abgelöst, welche – allerdings in umgekehrter Anordnung – beim ebensfalls experimentellen Karlsruher Zug verwendet wurden.

Anmerkung

Farb-Check-RGB.png Die in diesem Artikel angezeigten Farben sind nicht farbverbindlich und können auf verschiedenen Anzeigegeräten unterschiedlich erscheinen.

Eine Möglichkeit, die Darstellung mit rein visuellen Mitteln näherungsweise zu kalibrieren, bietet das nebenstehende Testbild (nur bei nativer Anzeigeauflösung und wenn die Seite nicht gezoomt dargestellt wird):

Das Anzeigegerät in den sRGB-Modus setzen, sofern vorhanden. Tritt auf einer oder mehreren der drei grauen Flächen ein Buchstabe („R“ für Rot, „G“ für Grün oder „B“ für Blau) stark hervor, sollte die Gammakorrektur des korrespondierenden Farbkanals korrigiert werden. sRGB entspricht einem Gammawert von 2,2, das ist der gebräuchliche Wert bei TV-Geräten und Computern mit Windows oder macOS (ab Version 10.6).

Siehe auch

Weblinks


Modelle

Nenngröße H0

Bauart Betriebs-Nr. Farbe Her­steller Artikel-Nr. Bauzeit Strom / Dekoder Länge Bemer­kungen Bild
110.3
Aüm203
Büm234

Düm902
WRüge152
110 419-9
51 80 10-40 238-7
51 80 22-70 196-6
51 80 92-40 131-5
51 80 88-46 160-4
schwarz/kobaltblau
kieselgrau/blutorange
kieselgrau/kobaltblau
kieselgrau/chromoxydgrün
kieselgrau/purpurrot
Märklin 26512 nur 2004 WS/fx 270 mm (1:97,5)

270 mm (1:87)
DB, Zugset „Pop-Farben“ (1971) Maerklin 26512.jpg
Aüm203
Büm232
51 80 10-80 903-7
51 80 22-40 778-8
kieselgrau/kobaltblau
kieselgrau/chromoxydgrün
Märklin 42943 nur 2004 WS 270 mm (1:97,5) DB, Ergän­zungs­set „Pop-Farben“ (1971) Maerklin 42943.jpg
Aüm203
ABüm225
Büm234
BDüm273

WRügeh152
51 80 10-40 237-9
51 80 31-40 525-2
51 80 22-41 054-3
51 80 82-70 037-9
51 80 88-40 219-4
kieselgrau/blutorange
kieselgrau/blutorange
kieselgrau/kobaltblau
kieselgrau/kobaltblau
kieselgrau/purpurrot
Märklin 43919 nur 2008 WS 282 mm (1:93,6)

270 mm (1:87)
DB, Wagen­set „Pop-Farben“ (1971) Maerklin 43919.jpg
Büm234 51 80 22-41 013-9 kieselgrau/kobaltblau Märklin 43928 nur 2008 WS 282 mm (1:93,6) DB, Ergän­zungs­wagen „Pop-Farben“ (1971) Maerklin 43928 (c).jpg