Railcom

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Railcom ist ein Protokoll zur Fahrzeugerkennung im Rahmen der Gleisbesetztmeldung bei digitaler Modellbahnsteuerung. Es ist eine Erweiterung des DCC-Standards.

Mit Railcom können die Daten eines Lokdecoders ausgelesen werden - insbesondere die Adresse des Lokdekoders. Wird ein globaler Detektor (z.B. die Railcom-Erkennung einer Digitalzentrale) genutzt, so kann mit Railcom jede neu auf die Schienen gestellte Lok (genauer: jeder neue Lokdekoder) erkannt werden. Werden lokale Detektoren verwendet, so kann für jeden getrennten Stromkreis individuell festgestellt werden, welche Lok sich in diesem Stromkreis aufhält. In Kombination mit einer Gleisbesetztmeldung kann die Zentrale so direkt herausfinden, welche Lokomotive im besetzten Abschnitt steht.

Das Railcom-Signal wird über die Fahrstromversorgung gesendet. Daher benötigt Railcom entsprechende railcom-fähige Booster, die das Railcom-Signal weitergeben. Zusätzlich wird ein Railcom-Empfängerbaustein benötigt, sofern die Zentrale nicht in der Lage ist, diese Aufgabe mit zu übernehmen. Die Fahrzeuge benötigen selbst einen Railcom-fähigen Decoder oder einen entsprechenden Railcom-Decoder als Ergänzung.

Besonders interessant ist Railcom zum digitalen Betrieb im Schattenbahnhof , da auf diese Weise für jedes Abstellgleis in einer Anzeige (z.B. im Gleisbild) die Adresse der dort stehenden Lok angezeigt werden kann. Ebenso ist Railcom in der digitalen Computersteuerung der Anlage sehr nützlich, da auf diese Weise eine echte Fahrzeugverfolgung erfolgen kann. Dazu muss natürlich auch die Railcom-Fähigkeit der Software sichergestellt sein.

RailComPlus

Das ursprüngliche Railcom-Protokoll konnte nur die Decoderwerte auslesen. Mit der Erweiterung "Railcom Plus" wurde es möglich, dass sich Decoder selbst an der Zentrale anmelden können, sobald sie aufs Gleis gestellt werden.

Die "Plus" Erweiterung wurde 2011 von Lenz Elektronik und ESU vorgestellt.

Damit sich jede gekaufte Lokomotive und jeder Decoder eigenständig anmelden kann ohne einen Adressenkonflikt (also doppelte Adressen) zu erzeugen, wird wie eine Art Seriennummer für jeden produzierten Decoder zentral von Lenz/ESU gegen eine Lizenzgebühr vergeben. Dieses Verfahren stellt zwar sicher, dass keine Adresskonflike auftreten, macht umgekehrt aber auch von diesen zwei Herstellern abhängig. Entsprechend verhalten ist die internationale Resonanz auf diese Protokollerweiterung.

Weblinks