Zugfedern einsetzen (Tipp)

Aus Modellbau-Wiki
Wechseln zu: Navigation, Suche
Zugfeder am Wagenübergang einer Roco-Straßenbahn. Rechts fehlt sie.


Zugfedern in Kleinstbauweise finden sich in verschiedensten Teilen einer Modellanlage. Sie waren seit jeher Bestandteil in Weichen, wo sie die Weichenzungen in Position hielten und dafür sorgten, dass die "stumpf" befahrene Weiche von den Spurkränzen "aufgeschnitten" werden konnten. Auch der alte FUS in den Märklin-Analog-Loks ist damit ausgerüstet. Oder z. B. der (in den Bildern gezeigte) Straßenbahnzug von Roco. Dort sollen die Federchen die Verkleidung zwischen den Wagenteilen in der richtigen Positon halten.

So ein Federchen ist irgendwann verschlissen ("Materialermüdung") und muss ersetzt werden. Eine unerwünschte Eigenschaft dieser Federn ist ihre (durchaus beabsichtigte) Fähigkeit, Energie zu speichern. Rutscht nämlich das eine, noch nicht fixierte Ende beim Einbauversuch aus der Pinzette (und anders sind die Kerlchen nicht zu handhaben), entlädt sich die Spannung in einer unkontrollierten Bewegung: Die Feder fliegt davon und ist, wenn überhaupt, nur wiederzufinden, wenn das Bastelzimmer klinische Laborbedingungen aufweist.

All jenen, die es auch satt haben, auf den Knien mit der Taschenlampe unter dem Tisch herumzurutschen, sei die beschriebene Maßnahme ans Herz gelegt.

Klebefilm unter der Feder, grün hervorgehoben

Klebrige Unterlage

Ein Kupferlackdraht "sichert" die Feder vor dem Davonfliegen

Zunächst wird die einzubauende Feder auf einem Stückchen Doppel-Klebefilm abgelegt. Jetzt kann sie erstmal nirgendwo hin. (Empfiehlt sich auch für andere Winzlinge, die leicht davonrollen.).


Auf Draht aufziehen

Viele Bastler haben eine Rolle Lackdraht zur Hand, der zum Verkabeln von z. B. SMD-LEDs dient. Ein Durchmesser von 0,1 oder 0,08 mm wäre gut. Eine einzelne Ader aus dem üblichen Modellbau-Kabel tut den Dienst auch. Dieser feine Draht wird mit reichlich Länge durch die Feder gesteckt. Das eine Ende kann an der Spule verbleiben, das andere wird irgendwo provisorisch angebunden. Jetzt kann die Feder machen was sie will, sie wird auf jeden Fall auf dem Draht bleiben.

So ist richtig: zwei Federn am Wagenübergang.

Einsetzen

Den locker liegenden Draht bringt man in die Nähe des Einbauortes, hakt die Federösen mit der Pinzette ein und kann dann, wenn die Feder sicher sitzt, den Draht wieder harausziehen. Im Gegensatz zur Feder bleibt der Bastler bei der ganzen Sache entspannt.

Ausbauen

Das Ganze funktioniert im Prinzip auch anders herum: Sollte eine Feder aus irgendweinem Grunde temporär entfernt werden müssen, schiebt man erst den Draht durch, bevor man die Feder vom Haken lässt.



Signatur

Dieser Tipp stammt ursprünglich von Micha. Nachträgliche Änderungen und Ergänzungen sind in der Liste der Versionen/Autoren nachvollziebar. Eventuelle Erfahrungen im Nachbau und Fragen zum Tipp gibt es auf der zugehörigen Diskussionsseite.