Benutzer:Axpde/SBB-Probelokomotiven

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Probelokomotiven der Schweizerische Bundesbahnen (SBB) wurden während der Elektrifizierung des Schweizer Streckennetzes beschafft.

Zu den bereits erwähnten Lokomotiven kommen noch die Ce 4/4 13501 „Eva“ und Ce 4/4 „13502“ Marianne dazu. Die im Versuchsbetrieb 1905 zwischen Seebach und Wettingen im Einsatz gestandenen Lokomotiven wurden 1919 auch von den Schweizerischen Bundesbahnen übernommen.

Alle diese Lokomotiven waren im heutigen Sinne keine Prototypen sondern Probelokomotiven die für die Entwicklung der Grundlagen elektrischen Lokomotiven eine massgebende Rolle spielten. Eine einzige dieser Probelokomotiven ging später in die Serienfabrikation über: die Be 4/6 12302. Die Industrie hatte abgesehen von einzelnen Eckpunkten, im Gegensatz zu heute, weitgehend freie Hand. Alle diese Probelokomotiven hatten eine erstaunlich lange Einsatzzeit. Drei dieser insgesamt acht Lokomotiven sind mit Stand 2015 sogar erhalten geblieben, darunter die beiden ältesten.

Der Erfolg der Be 4/6 sowie der ursprünglichen Ce 6/8 II und Ce 6/8 III liegt auch in den erfolgreichen Konstruktionen Beispielsweise der RhB-Reihe Ge 4/6 der Rhätischen Bahn und der Ce 5/7 der damaligen Berner Alpenbahn-Gesellschaft Bern–Lötschberg–Simplon (BLS). Die Industrie begann nicht bei null und hatte auch bereits grössere Erfahrung mit dem Bau von Triebwagen für hochgespannten Wechselstrom, so beispielsweise bei den Treibfahrzeugen der Seetalbahn (STB) BCe 4/4 51 bis 58 sowie Fe 4/4 151 und 152 von 1909 bis 1911 oder den Triebfahrzeugen der Martigny-Orsière-Bahn (MO) BCFe 4/4 1 und 2 sowie CFe 4/4 11 und 12 von 1910. Beim Bau von Lokomotiven und Triebwagen für Gleichstrombetrieb oder Drehstrombetrieb schaute die Industrie bereits auch auf mehr als 20 Jahre Erfahrung zurück.

SBB Probelokomotive Ae 4/8 11000 Grossmutter Anfangs der 1920er Jahren

In ausgeprägter Form ist der Begriff Probelokomotive anhand der SBB-Reihe Ae 4/8 der Schweizerischen Bundesbahnen sichtbar. Sie zeigte letztendlich das der Einzelachsantrieb für Streckenlokomotiven, dem aus dem Gedankengut der Dampflokomotive stammenden Stangenantrieb überlegen war. Sie führte zu den erfolgreichen Lokomotiven SBB-Reihe Ae 3/6 I und SBB-Reihe Ae 4/7 der Schweizerischen Bundesbahnen.

Die ohne Probelokomtive oder Prototypen beschafften sechs SBB-Reihe Be 4/7 mit einer elektrischen Ausrüstung von Sécheron und dem Federtopfantrieb nach einem Amerikanischen Patent von Westinghouse der Schweizerischen Bundesbahnen von 1921 und 1922 zeigte schon früh, dass die Lösung nicht nur im Einzelachsantrieb sondern auch in der Drehgestell-Lokomotive lag bei denen die Drehgestelle unter sich gekuppelt sind und die Kraft damit nicht über den Lokomotivkasten übertragen wird. Auf dessen Grundlage wurde die Gebirgs Universallokomotiven BLS-Reihe Be 6/8 201 bis 204 mit rund 4‘500 PS gebaut. Die Firmen Breda (Italien), Sécheron (Schweiz) setzten damit bereits 1926 zusammen mit der damaligen Berner Alpenbahn Gesellschaft Bern-Lötschberg-Simplon den ersten Meilenstein in der Entwicklung von Hochleistungslokomotiven.