Ardelt

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Vorbild

Ardelt war ein Hersteller von Diesellokomotiven und Schienendrehkranen, zuerst in Eberswalde, später in Wilhelmshaven.

Geschichte

Der Ingenieur Robert Ardelt eröffnete 1902 ein technisches Industriebüro in Eberswalde und gründete 1904 die Robert Ardelt & Söhne Maschinenfabrik, ab 1912 Ardelt-Werke GmbH. Produziert wurden u. a. Schienendrehkrane und Diesellokomotiven.

1932 erhielten die Ardelt-Werke das Patent auf ihr Doppellenkersystem für Drehkrane, auch „Portalwippdrehkran“ genannt.

Wie schon während des Ersten Weltkrieges waren die Ardelt-Werke auch im Zweiten Weltkrieg ein bedeutender Rüstungsbetrieb unter Beschäftigung zahlreicher Zwangsarbeiter aus mehreren Arbeitslagern. Die Produktion umfasste diverse Kriegsmaschinen, Ingenieure der Ardelt-Werke waren an Entwicklung, Produktion und Test der V 2 beteiligt.

Verstaatlichung in Ostdeutschland

Die Ardelt-Werke in Eberswalde wurden nach 1945 enteignet, als Reparationsleistung demontiert und in die Sowjetunion transportiert.

Unter dem Namen VEB Kranbau Eberswalde begann am 20. März 1948 der Wiederaufbau und wurde später dem Kombinat TAKRAF unterstellt. Hafenkrane aus Eberswalde waren qualitativ hochwertig und verhältnismäßig preisgünstig, daher waren sie ein erfolgreicher Devisenbringer für die DDR. Reinvestitionen blieben aber aus, weshalb Maschinen und Anlagen zuletzt veraltet und nicht mehr wirtschaftlich waren, um in die Nachwendezeit zu bestehen.

Neuanfang in Westdeutschland

Da die Familie Ardelt nach 1945 ihre Werke in der sowjetischen Besatzungszone aufgeben musste, flüchtete sie nach Osnabrück und gründete Werke dort und in Wilhelmshaven.

1953 steigt die Friedrich Krupp AG in das Unternehmen ein, dass nunmehr den Namen Krupp-Ardelt GmbH trägt.

Nach dem Tod von Rudolf Ardelt 1964 gingen die Anteile der Familie an Krupp über, der Firmenname änderte sich abermals in Krupp Kranbau.

1989 übernahm Kocks Krane, Weltmarktführer für Goliathkrane, die inzwischen Krupp Fördertechnik genannte Firma in Wilhelmshaven.

Nach der Deutschen Einheit

1994 kaufte die Vulkan Kocks GmbH das nunmehr als Vulkan Kranbau Eberswalde GmbH firmierende Unternehmen.

Auf Grund des Konkurses der Muttergesellschaft Bremer Vulkan AG wurde das Unternehmen 1997 von der Kirow Leipzig AG übernommen und in Kirow Leipzig Kranbau Eberswalde GmbH umbenannt.

2008 beschloss die Hauptversammlung, den Firmennamen in Kirow Ardelt GmbH zu ändern, obwohl Ardelt geschichtlich vorbelastet ist.

Kirow Ardelt und Kocks Krane bilden heute die Kranunion (früher Kirow-Gruppe)

Zeitleiste

Jahr Leipzig Eberswalde Wilhelmshaven
1880 Liebig
1887 Unruh & Liebig
1902 Ardelt
nach 1945 VEB Kranbau Eberswalde Ardelt
1952 VEB Schwermaschinenbau Kirow Leipzig
1953 Krupp-Ardelt
1964 Krupp-Kranbau
1989 (zu Kocks Krane GmbH)
 ? (zu Vulkan Kocks GmbH)
1994 Vulkan Kranbau Eberswalde GmbH (zu Vulkan Kocks GmbH)
1994 Kirow Leipzig AG
1997 Kirow Leipzig KE Kranbau Eberswalde GmbH (zu Kirow AG)  ?
2008 Kirow Ardelt GmbH
2018 Kocks Ardelt Kranbau GmbH
 ? Kirow Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. Holding KG („Kirow-Gruppe“)
 ? Kranunion GmbH

Weblinks


Der Abschnitt Vorbild basiert auf dem Artikel Kranbau Eberswalde aus der freien Enzyklopädie Wikipedia, teilweise können Textpassagen übernommen worden sein. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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Modelle

Baureihe Nenn­größen Bemer­kungen Bild
Krupp-Ardelt Kranwagen 6 t Bauart 103 H0 ab Ep.III Maerklin 4671.jpg
Ardelt Kranwagen 57 t Bauart 058 H0 ab Ep.III Maerklin 49571-01.jpg
Ardelt Kranwagen 75 t Bauart 058 H0 ab Ep.II Weinert 4178.jpg
Ardelt Kranwagen 90 t Bauart 059 H0 ab Ep.II Fleischmann 5595.jpg
Krupp Kranwagen unbekannter Bauart H0 ab Ep.III ROC 46800.jpg
Krupp Kranwagen 150 t Bauart 100 H0 ab Ep.IV Maerklin 49954.jpg