Röwa

Aus Modellbau-Wiki
Wechseln zu: Navigation, Suche

Röwa war ein Hersteller von Modelleisenbahnen aus Unterensingen am Neckar.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Unternehmen firmierte zunächst als Röwa Plastic GmbH, später als Röwa Modelleisenbahnen GmbH.

Bekannt ist Röwa bis heute für seine zahlreichen Innovationen und den sehr hohen Detailierungsgrad seiner Modelle. Dies ist in erster Linie das Werk des Firmengründers Willy Ade, der als einer der besten und innovationsfreudigsten Modellbahn-Konstrukteure überhaupt gilt.

Unter dem Markennamen WIAD produzierte und vermarktete er bereits einige Jahre detaillierte Gebäudebausätze aus Kunststoff. Diese Firma wurde verkauft, nachdem zwei Partner unerwartet verstarben.

Willy Ade 1959 gründete Röwa und begann 1961, im Auftrag für Trix zu arbeiten, da die Nürnberger Traditionsfirma mit ihren Produkten in klassischer Guss- und Blechbauweise Durch den Siegeszug der Kunststofftechnik bei den Konkurrenten wie Fleischmann oder Märklin ins Hintertreffen geraten war.Röwa übernahm Konstruktion und Fertigung von damals neuen Kunststoffmodellen für Trix, es entstanden u. a. die D-Zugwagen in Kunststoffbauweise im Längenmaßstab 1:110, der Adler, die DB-Baureihe VT 08, der ELD der NS.

1966 folgte mit der „Super-Modellserie“, Modellen von Reise- und Güterwagen in für die damalige Zeit revolutionärer Detailierung und Perfektion der Höhepunkt der Zusammenarbeit zwischen Trix und Röwa. Das erste maßstäbliche Modell der Preußischen T 3 versetzte die Fachwelt in Erstaunen.

Diese Zusammenarbeit gestaltete sich stets schwierig, Willy Ades innovative Ideen stießen auf die unflexible Haltung der Trix-Geschäftsleitung, was 1968 zur Beendigung der Kooperation führte.

1968 begann Röwa, seine Produkte unter eigenem Namen zu vermarkten. Rokal stieg als Hauptgesellschafter ein, der bis Anfang der 1970er Jahre selber Modelleisenbahnen der Nenngröße TT fertigte. Ziel war eine Neuauflage der Rokal-TT-Bahn, dazu allerdings ist es aber nie gekommen.

Das H0-Sortiment hingegen wurde konsequent ausgebaut und neben zahlreichen Fahrzeugen auch durch ein eigenes Gleissystem mit Böschungskörper aus Kunststoff erweitert.

Der Konkurs des Hauptgesellschafters Rokal auf Grund der Öl- und Automobilkrise 1974 bedeutete auch das Aus für Röwa. Gründe für das Scheitern von Röwa lagen aber auch in einem eher geringen Marktanteil: Die Produkte von Röwa waren denen der Mitbewerber zwar in vielerlei Hinsicht überlegen und Röwa technologisch der Spitzenreiter in der Branche, doch führte diese Perfektion auch zu einen deutlich höheren Verkaufspreis als bei den Konkurrenzprodukten, den zu bezahlen viele Modellbahner in den 1970er Jahren noch nicht bereit waren.

Röwa-Erbe

Ein großer Teil der Werkzeuge und Formen von Röwa wurde von Roco aufgekauft, das einen Teil der Modelle in überarbeiteter Form noch heute im Programm hat, und dem Roco seinen schnellen Aufstieg zu einem der führenden Hersteller verdankte.

Die Modelle der Preußischen T 3 gingen an Merker und Fischer in Fürstenfeldbruck.

Das Röwa-Gleissystem ging an Conrad in Röckenhof bei Nürnberg (nicht zu verwechseln mit dem Elektronikversand Conrad Electronic) und wurde dort noch einige Zeit weiterproduziert. Nach Aufgabe der Modellbahnproduktion ist wohl Hartel Modellbahn-Systeme der Nachfolger.

Willy Ade machte unter eigenem Namen einen Neuanfang und brachte bis in kleinste Detail nachgebaute Reisezugwagen im exakten H0-Maßstab 1:87. Die Modelle waren sowohl als Bausatz, wie auch als Fertigmodell erhältlich. Nach einer zwischenzeitlichen Produktionseinstellung Anfang der 1990er Jahre, gab es unter Ade-Eisenbahn-Modelle Vertrieb einen erfolgreichen Neuanfang.

Sortiment

Röwa produzierte in erster Linie in Nenngröße H0, wo man ein Komplettsortiment mit eigenem Gleissystem anbot, das mit Böschungskörper und 2 mm hohen Schienenprofilen seiner Zeit weit voraus war.

Die Fertigung der Nenngröße N wurde 1972 an Trix verkauft.

Bedeutende Neuerungen von Röwa

Wichtige Neuerungen, die von Röwa waren u.a.:

  • Siebdruck anstelle erhabener Beschriftungen
  • Klipstechnik anstatt Schrauben/Nieten
  • Erste Modelle von Reisezugwagen im lange Zeit allgemein üblichen Längenmaßstab 1:100
  • Gleissystem mit Böschungskörper und 2 mm hohen Schienenprofilen
  • Kurzkupplung bei Wagenmodellen („Röwa-Matic“)

Weblinks


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Röwa aus der freien Enzyklopädie Wikipedia, teilweise können Textpassagen übernommen worden sein. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Bitte fügt detaillierte Infos zu den Vorbildern entsprechend in der Wikipedia hinzu, so dass wir uns hier auf die Modellbauaspekte konzentrieren können.


Modelle

Dampflokomotiven

Baureihe Achsfolge Nenngröße Bemerkungen Bild
DR-Baureihe 89 C H0
DR-Baureihe 98.3 B H0 unmotorisierter Bausatz

Diesellokomotiven

Baureihe Nenngröße Bemerkungen Bild
DB-Baureihe V 100 H0
DB-Baureihe V 160 H0

Elektrolokomotiven

Baureihe Nenngröße Bemerkungen Bild
DR-Baureihe E 60 H0
DR-Baureihe E 91 H0
DB-Baureihe 151 H0

Triebwagen

Baureihe Nenngröße Bemerkungen Bild
DB-Baureihe 420 H0