Bemalen Lackieren

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Aqua Color von Revell

Inhaltsverzeichnis

Tipps zum Bemalen und Lackieren

Am besten lassen sich Plastikmodelle mit der Airbrush-Technik lackieren, doch auch mit dem Pinsel können gute Ergebnisse erzielt werden. Für flächige Bemalungen mit dem Pinsel eignen sich die Aqua-Color-Farben von Revell.

Beim Airbrushen verwendet man vor allem verdünnte Airbrush-Emaille-Farben (Lackfarben). Wenn es die jeweilige Farbe nicht in der Airbrush Version gibt (was oft der Fall ist), muss man die Farben zunächst selbst mit Lösungsmittel verdünnen. Dabei gilt: Nicht zu stark verdünnen, da sonst die Farbe nicht deckt und nicht zu wenig verdünnen, da sonst die Airbrush Pistole verstopft.

Siehe auch: Bemalen von Figuren

Vorbereitung des Modells

Die Hersteller empfehlen die Modelle vor dem Zusammenbau im Rahmen mit Seifenlösung zu waschen, damit Fett und Staub entfernt werden. Nach dem Waschen haftet die Farbe besser. Mann sollte beim Modell, egal ob Flugzeug oder Schiff, zuerst die größten Teile zusammenbauen, damit man die Ritzen mit Spachtelmasse bearbeiten kann. Jedoch sollten besonders kleine Teile oder Stellen, die schwer zu erreichen sind, im Rahmen bemalt werden. Bei solchen Stellen, wie z.B. bei Fahrzeugen, sollten die Reifen im Rahmen lackiert und nach der Lackierung des Fahrzeugs angeklebt werden.

Grundierung

Grundierung

Vor dem eigentlichen Bemalen des Modells muss grundiert werden, damit die Farbe besser haftet und man eine gleichmäßige Oberfläche hat. Zudem noch um die Spachtelmasse zu überdecken. In der Regel grundiert man mit Grundierfarbe für Airbrush. Diese ist fast immer Weiß. Wenn man jedoch dunkle Farben benutzt kann man auch eine dunkle Grundierung benutzten, da die Grundierung durchscheinen kann wenn man zu sparsam lackiert. Die Farbe der Grundierung ist wichtig, wenn man später durch Kratzer Alterungseffekte hinzufügen will. Dazu eignet sich wieder am besten Weiß. Die Farbe wird großflächig und mit größter Düseneinstellung aufgetragen, da alle Teile des Modells grundiert werden müssen. So wird die Farbe auch gleichmäßiger. Wie immer beim Lackieren gilt: Farbe gut durchtrocknen lassen, mindestens einen Tag. Selbst wenn die Farbe trocken erscheint können beim Anfassen Fingerabdrücke aufgetragen werden, die sich nicht mehr entfernen lassen.

Auftragen der Farbe

Wenn man zum Beispiel ein Militärfahrzeug bemalt, sollte man immer zuerst die Farbe lackieren die am meisten in der Tarnung vorhanden ist. Dann sollte man die restlichen Farben der Tarnung auftragen.

Auftragen der Farb- Grundschicht, dabei ist Grundschicht nicht mit Grundierung verwechseln. Grundschicht ist die Farbgebung des Modells ohne Washing, Drybrushing oder sonstiges.

Als erstes Abdecken (Maskieren) der Flächen die nicht lackiert werden sollen (Fenster nicht vergessen!). Mann deckt die Flächen am besten mit Kreppband ab, da es sich gut zuschneiden lässt. Dabei sollte man darauf achten, dass das Klebeband nicht zu stark klebt, da sonst die darunter liegende Farbe abgerissen wird.

Lackieren: zuerst wir die richtige Düsengröße eingestellt, je nachdem wie groß die zu lackierende Fläche ist. Die Sprühpistole mit gutem Abstand zum Modell halten sonst verläuft die Farbe durch den Luftstrom (was manchmal bei kleinen Abnutzungs- Effekten gewollt ist z.B. Schlammspitzer). Die Hand beim Sprühen immer in Bewegung halten. Falls ein Kompressor mit keinem Lufttank verwendet wird, immer wieder kurz nicht sprühen, damit genug Druck aufgebaut werden kann. So oft über eine bestimmte Fläche Sprühen bis eine gleichmäßige Oberfläche entsteht. Es muss unter Umständen noch einmal oder mehrmals lackiert werden, falls mit stark verdünnter Farbe gearbeitet wird. Vor allem nicht zu lange mit dem Sprühstrahl auf der gleichen Position verweilen, da sonst Farbflecken entstehen. Die Airbrush immer in Bewegung halten um eine gleichmäßige Farboberfläche zu erreichen!

Die Abdeckschicht sollte sofort nach dem Lackieren abgenommen werden, da sonst das Kreppband die Farbe aufsaugt und Verlaufungs-Linen entstehen lässt! Sprich: Es kommt dort Farbe auf wo keine Farbe aufkommen sollte. Die Linie zwischen den beiden unterschiedlich bemalten Flächen ist nicht gerade, sondern weißt hässliche Flecken auf. Nach dem Lackieren eines Abschnitts sollte die Farbe trocken bevor man mit der nächsten Farbe anfängt.

Beim flächigen Anmalen mit Pinsel gibt es folgenden Tipp: Am besten einen großen feinen Pinsel benutzen. Man benutzt die normalen Emaile Lacke, nicht die für Airbrush. Am besten eignen sich hierbei jedoch die Aqua Color Farben von Revell. Die Farbe kann zusätzlich ein wenig verdünnt werden (Aqua Color Farben werden mit Wasser verdünnt). Es wird viel Farbe auf den Pinsel aufgenommen. Das Modell wird großzügig angepinselt. Möglichst über eine angemalte Stelle nicht zu oft überstreichen. Wenn viel Farbe aufgetragen wird verteilt sich die Farbe. Keine Sorge wegen der Farbmenge es bleibt nach dem Trocknen keine dicke Farbschicht übrig.

Mapping

Mapping ist ein Verfahren zur Verbesserung der Farbgebung eines Modells. Dabei werden kleinere Flächen in der Grundfarbe der Fläche mit helleren oder dunkleren Farbvarianten dieser Grundfarbe bemalt. Durch dieses Verfahren lässt sich z. B. Abnutzung an den Kanten einer Fläche darstellen. Vor allem wirkt durch Mapping die Farbe realistischer, lebendiger. Am besten man arbeitet hier mit einer feinen Airbrush, wenig Druck und einer etwas größeren Verdünnung als normal. Achtung Mapping nicht mit Washing verwechseln (hierbei geht es um die Farb-Grundschicht des Modells).

Detaillierte Bemalung

Nach dem Lackieren der größeren Flächen müssen die Details und feinen Teile des Models bemalt werden. Dazu verwendet man einen Pinsel oder für erfahrene Airbusher eine sehr feine Airbrush Pistole.

Beim Malen mit einem feinen Pinsel gilt: Nicht zu viel Farbe auf den Pinsel aufnehmen, sonst verläuft die Farbe. Die Farbe darf zudem nicht zu stark verdünnt werden. Die Details werden dann vorsichtig und mit einer ruhigen Hand aufgetragen.

Alterungseffekte: Washing

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um bei der Lackierung der Modelle Alterungseffekte hinzuzufügen. Durch Alterungs- und Schmutzeffekte wirken Modelle realistischer. Man sollte vor dem Washing eine Schicht Klarlack auftragen, um dem Grundanstrich zu schonen, da beim washing mit sehr viel Verdünner gearbeitet wird. Beim Washing werden dunkle Farben wie schwarz oder braun stark verdünnt, so dass beim Anstreichen mit der stark verdünnten Farbe nur ein dünner Farbfilm übrig bleibt und die darunter liegende Farbe nicht überdeckt wird.

Die verdünnte Farbe läuft in die Struktur der Oberflache und setzt sich dort ab. Dadurch entstehen einerseits leichte Schatteneffekte und eine besser erkennbare Struktur. Am besten man benutzt auch Rostfarbe, die dann nicht so stark verdünnt wird und nur an manchen Stellen aufgetragen wird.

Siehe auch: Altern von Rollmaterial

Alterungseffekte: Drybrushing

Beim Drybrushing wird wie der Name schon verrät sehr trocken bemalt. Nach dem Washing wird das Modell dunkel, das Drybrushing gleicht das mit hellen Farben wieder aus. Mann nimmt dazu ein wenig helle Farbe auf den Pinsel auf und wischt die Farbe mit einem Tuch wieder ab, so dass nur wenig trockene Farbe auf dem Pinsel bleibt. Damit kann man dem Modell weitere Effekte hinzufügen. Wie die Lichtsetzung beim Fotografieren bzw. beim Nachbearbeiten von Fotos.

Alterungseffekte: Chipping

Modell mit Alterungseffekten 1:72

Beim Chipping wird die Lackierung teilweise mit einem scharfen Gegenstand zerkratzt. An Stellen die oft Belastungen ausgesetzt sind (in Realität im Original des Modells) werden Kratzer hinzugefügt. Am besten ist es wenn man eine weiße Grundierung hat und die Farbe ganz leicht bis zur Grundierung aufreißt. Man kann auch mit einer Feile oder Sonstigen Gegenständen Abnutzungseffekte hinzufügen. Jedoch müssen meisten verschiedenfarbige Abnutzungs- Effekte aufgetragen werden. Dazu nimmt man einen sehr feinen Pinsel und trägt damit die Abnutzungs- Effekte auf. Es gibt jedoch viele verschiedene Methoden, man kann zum Beispiel mit einem weichen Bleistift und ein wenig silberner Farbe blanke Metallflächen darstellen.

Klarlack

Am Ende der Bemalung als letzter Schritt muss das Modell mit Klarlack lackiert werden.

Beim Klarlack gibt es zwei Sorten:

  • Klarlack glänzend: Klarlack für Modelle mit normalen Emailfarben, häufig bei Straßenfahrzeugen und Zivilflugzeugen verwendet.
  • Klarlack matt: Klarlack für Modelle die mit matten Emailfarben lackiert wurden, häufig bei Militärmodellen.

Der Klarlack wird wie beim Grundieren flächig aufgetragen. Das Auftragen des Klarlacks sollte der letzte Schritt beim Bemalen eines Modells sein. Klarlack schützt den Lack des Modells. Noch vor dem Auftragen des Klarlacks sollte mit dem Aufbringen von Markierungen begonnen werden, da diese ebenfalls durch den Klarlack geschützt werden sollten.

Siehe auch

Weblinks