Nenngröße S

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Ausschnitt eines erhalten gebliebenen Modelleisenbahn-Anlagenteilstückes, der von 1960 bis 1973 in der Schweiz betriebenen Modell-Eisenbahn Bernina, Pontresina in der Spur Sm

Die Nenngröße S ist in den Normen Europäischer Modellbahnen (NEM) und den Normen der National Model Railroad Association (NMRA) für Modelleisenbahnen festgelegt.

Der Maßstab beträgt üblicherweise 1:64, damit weist die Normalspur mit einer Vorbildspurweite von 1435 Millimetern eine Modell-Spurweite von 22,5 Millimetern auf und wird umgangssprachlich auch als Spur S bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Spurweiten der Spur S

Für die Nenngröße S sind im Maßstab 1:64 in den Normen Europäischer Modellbahnen (NEM) die folgenden Modell-Spurweiten festgelegt:

Spur Bezeichnung Modell-
Spurweite
Vorbild-Spurweite
exakt (*) typisch allgemein
S Normalspur 22,5 mm 1440 mm 1435 mm von 1250 mm bis 1700 mm
Sm Meterspur 16,5 mm 1056 mm 1000 mm von 850 mm bis 1250 mm
Se Schmalspur 12 mm 768 mm 750 mm, 760 mm und 800 mm von 650 mm bis 850 mm
Si (Sf) Feldbahn 9 mm 576 mm 500 mm und 600 mm von 450 mm bis 650 mm
Sp Parkbahn 6,5 mm 416 mm 381 mm von 300 mm bis 450 mm
(*) Modellspurweite mal 64

VEB Metallwarenfabrik Stadtilm

Bereits 1938 plante Carl Liebermann den Bau einer Modellbahn der Spur 0 mit 24V-Motor. Durch den Zweiten Weltkrieg wurde dieses Vorhaben jedoch zunächst gestoppt. Nach dem Krieg gründete er in Stadtilm (Thüringen) die Firma Carl Liebmann Metallwerke, welche die Bahn nach den Plänen von 1938 baute.

Durch die Enteignung der Betriebe und Fabriken in der DDR wurde die Firma Liebermann, die unter anderem Modelleisenbahnen der Spur 0 herstellte, 1951 in die VEB Metallwarenfabrik Stadtilm überführt. Um 1955 wurde die Produktion der Modelle der Spur 0 eingestellt und an die Firma Zeuke & Wegwerth verkauft. Ab 1956 begann in Stadtilm die Produktion der Modelle der Spur S.

Die Lokomotiven wurden zum Teil in zwei Versionen gebaut: Mit einem 12-V- bzw. mit einem 4,5-V-Gleichstrommotor. Erstere wurden mit einem Transformator, letztere mit einer Flachbatterie oder einem Netzanschlussgerät betrieben. Bereits seit Beginn der Produktionsaufnahme wurden die Gehäuse aller Triebfahrzeuge aus Kunststoff hergestellt. Das Fahrgestell besteht aus Blech, einige Details und die Kupplungen aus Metall.

Die Waggons wurden überwiegend aus Blech unterschiedlicher Qualität hergestellt. Diese Materialschwankungen führte dazu, dass man das gebräuchliche Lithographieverfahren nicht einsetzen konnte. Stattdessen wurden die Modelle zunächst lackiert und später mit Abziehbildern versehen. Hier kam es ebenfalls zu diversen Ungenauigkeiten, so dass die verwendeten Farbtöne sehr unterschiedlich ausfielen und die Abziehbilder zum Teil an falscher Stelle oder sogar verkehrtherum aufgeklebt wurden.

1964 wurde die Produktion der Bahnen der Spur S in Stadtilm eingestellt, jedoch wurde in anderen Betrieben weiterhin Zubehör hergestellt, so dass es teilweise noch bis in die 80er Jahre erhältlich war. Heute gehören die ehemaligen Betriebsgebäude der VEB Metallwarenfabrik Stadtilm zum Gelenkwellenwerk GEWES GmbH.

In den USA hingegen ist die Spur 0 nach wie vor aktuell.

Weitere Hersteller

Die Metallspielwarenfabrik Weimar (MSW) stellte ebenfalls Loks, Waggons und Zubehörteile für die Spur S her, jedoch wurden an einigen Stellen Vereinfachungen an den Modellen vorgenommen, so dass sich sowohl Herstellungs- als auch Materialaufwand verringerte.

Auch andere volkseigene Betriebe stellten Zubehörteile für Spur S Modellbahnen her. Dabei handelte es sich jedoch nicht um Loks oder Waggons, sondern um Accessoirs wie Häuser, Andreaskreuze, Schilder und Figuren.

In Nürnberg wurden neben Modellen der Spur 0 ebenfalls einige Fahrzeuge der Spur S von der Firma Karl Bub hergestellt.

Siehe auch

Weblinks

Hinweis

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Spur S aus der freien Enzyklopädie Wikipedia, teilweise können Textpassagen übernommen worden sein. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Bitte fügt detaillierte Infos zu den Vorbildern entsprechend in der Wikipedia hinzu, so dass wir uns hier auf die Modellbauaspekte konzentrieren können.
Nenngrößen (Maßstäbe) sinngemäß den Kontinentaleuropäischen NEM-Normen:

Z (1:220)N (1:160)TT (1:120)H0 (1:87)S (1:64)0 (1:45)I (1:32)II (1:22,5)

Nenngrößen (Maßstäbe) sinngemäß den Britischen BRMSB-Normen:

2 mm scale (1:148) – 3 mm scale (1:101,6) – 3.5 mm scale (1:87) – 4 mm scale (1:76) – 7 mm scale (1:43,5) – 10 mm scale (1:32) 16 mm scale (1:19)

Nenngrößen (Maßstäbe) sinngemäß der Nordamerikanischen NMRA-Normen:

Z (1:220)N (1:160)TT (1:120)H0 (1:87)S (1:64)0 (1:48)L (1:29 und 1:32)F (1:20)