Re 4/4

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Vorbild

Re 4/4 ist eine Baureihenbezeichnung Schweizer Elektrolokomotiven mit folgenden Eigenschaften:

R
Geschwindigkeit von mindestens 110 km/h und erhöhter Kurvengeschwindigkeit.
e
elektrischer Antrieb über eine Oberleitung oder Stromschiene
4/4
Die 4 vor dem Bruchstrich steht für die Anzahl der angetriebenen Achsen, die 4 nach dem Bruchstrich für die Gesamtzahl der Achsen

Es gibt diverse konstruktiv verschiedene Bauserien mit der Bezeichnung Re 4/4:

SBB Re 4/4 I

SBB Leichtschnellzug-Lokomotive Re 4/4 I 10044

Die zunächst nur als Re 4/4 bezeichnete Serie wird heute als SBB-Reihe Re 4/4 I geführt. Diese leichten Schnellzuglokomotiven konventioneller Bauart unterscheiden sich in zwei verschiedene Lieferlose (Baujahre 1946–1951). Ein erstes mit Vielfachsteuerung, elektrischer Bremse, Seitengang und Faltenbalgübergang sowie ein zweites Lieferlos ohne Mehrfachsteuerung, ohne elektrische Bremse und ohne Faltenbalgübergang. Die Re 4/4 I entstanden aus den Erfahrungen mit den SBB-Reihe RFe 4/4 und gelten auch als Vorbild der RhB-Reihe Ge 4/4 I und RhB-Reihe Ge 6/6 II.

SBB Re 4/4 II und SBB Re 4/4 III

Visuelle ansicht einer Re 4/4 II beziehungsweise Re 4/4 III hier in Doppeltraktion am Gotthard.jpg

Als nächstes kamen die SBB-Reihe Re 4/4 II (Baujahre 1964, 1967–1985) und SBB-Reihe Re 4/4 III (Baujahre 1967, 1971). Auf der Grundlage dieser schweren Universallokomotiven mit Vielfachsteuerung und elektrischer Bremse mit hoher Leistung wurden auch die SBB-Reihe Re 6/6 gebaut. Diese Lokomotiven konventioneller Bauart gelten als unverwüstlich, waren aber schon zum Zeitpunkt der Serienbeschaffung nicht mehr Stand der Technik und verursachen heute hohe Unterhaltskosten. Die Schweden wie auch die Franzosen bauten in der Zeit, als die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) diese Lokomotiven in großer Stückzahl in Betrieb setzten, bereits stufenlos über Thyristor gesteuerte leistungsstarke Lokomotiven. Auch das „Baby“ der Re 4/4 II und Re 4/4 III, die RhB-Reihe Ge 4/4 II, hat bereits Thyristorsteuerung.

Die SBB Re 4/4 III ist im Grund nichts anderes als eine Re 4/4 II mit einer anderen Übersetzung die eine etwas kleinere Geschwindigkeit, aber ein höhere Zugkraft zur Folge hatte. Der Ursprung lag in der SOB Re 4/4 41, bei der sich die Schweizerische Südostbahn (SOB) der ersten Bestellung an Re 4/4 II anschloss, aber für ihre Steilstrecke eine geänderte Übersetzung wünschte. Diese Lokomotive wurde auf der Gotthardbahn erfolgreich von der SBB erprobt und in einer grösseren Stückzahl für die Gotthardbahn nachbeschafft. Diese Re 4/4 III verkehren heute meistens in Vielfachsteuerung zusammen mit einer Re 6/6 und werden zusammen als Lokomotivpaket umgangssprachlich als Re 10/10 bezeichnet. Weitgehend baugleiche Lokomotiven wie die Re 4/4 III beschafften auch verschiedene Privatbahnen in kleiner Stückzahl neu. Neben der bereits erwähnten Schweizerischen Südostbahn auch Beispielsweise die damals noch unabhängige Emmental-Burgdorf-Thun-Bahn (EBT).

BLS Re 4/4

BLS Hochleistungs-Universallokomotive Re 4/4 195

Praktisch Zeitgleich mit den Re 4/4 II und Re 4/4 III wurden von der BLS-Reihe Re 4/4 eine eigene Bauart beschafft. Die ersten gelieferten schweren Universallokomotiven mit hoher Leistung und elektrischer Bremse wurden anfänglich als BLS Ae 4/4 II bezeichneten. Die Lokomotiven unterscheiden sich von den SBB Re 4/4 II und SBB Re 4/4 III nicht nur bezüglich des Aussehens sondern auch technisch.

Die Motoren werden über Gleichrichter mit wellenförmigem Gleichstrom versorgt. Da ein Gleichstrommotor im direkten Vergleich mit einem Wechselstrommotor gleicher Grösse und Gewicht eine leicht höhere Leistung erbringen kann, sind die BLS Re 4/4 etwas leistungsfähiger als die SBB Re 4/4 II und SBB Re 4/4 III. Obschon in einer der ersten gelieferten Lokomotiven erfolgreich die Dioden angesteuert wurden (Thyristorsteuerung), wurde diese Thyristorsteuerung wieder ausgebaut und nicht weiter angewendet. Weitgehend baugleiche Lokomotiven wie die BLS Re 4/4 beschafften auch verschiedene Privatbahnen die durch die BLS verwaltet wurden in kleiner Stückzahl neu. Beispielsweise die Bern-Neuenburg-Bahn (BN).

SBB Re 4/4 IV

Von der vierten Serie, der SBB-Reihe Re 4/4 IV, wurden nur vier Prototypen hergestellt (Baujahr 1982). Diese dem damaligen Stand der Technik entsprechenden schweren Hochleistungs-Universallokomotiven haben eine Mehrfachsteuerung, Thyristorsteuerung und eine elektrische Bremse.

Obschon im umliegenden Ausland bereits hunderte von thyristorgesteuerten Hochleistungs-Universallokomotiven erfolgreich im Einsatz waren, darunter Beispielsweise die SJ-Baureihe Rc (später ÖBB-Reihe 1043), die ÖBB-Reihe 1044 und die SNCF-Serie BB 7200 (auch die SNCF-Serie BB 15000 und SNCF-Serie BB 22200), entschied sich die SBB damals nicht für eine Serienfertigung und beschaffte weitere Re 4/4 II. Die gelungene und erfolgreiche Re 4/4 IV wurden von der SBB später an die Schweizerische Südostbahn (SOB) verkauft.

BT Re 4/4

Entwickelt für „Konzessionierte Transport-Unternehmungen“ (KTU) wurde die BT-Reihe Re 4/4 (Baujahre 1987/8 und 1993) als erstes von der Bodensee-Toggenburg-Bahn (BT), später dann auch von der Sihltal-Zürich-Uetliberg-Bahn (SZU) und den Vereinigten Huttwil-Bahnen (VHB) geordert. Heute als Reihe Re 456 bezeichnet gilt sie als Vorläufer der SBB-Reihe Re 450.

SBB Re 4/4 V

Noch als Re 4/4 V bestellt wurde sie als SBB-Reihe Re 450 (Baujahr 1989–1997) ausgeliefert.

SBB Re 4/4 VI

In der Planungsphase anfänglich als Re 4/4 VI bezeichnet ist sie heute als SBB-Reihe Re 460 bzw. als Lok 2000 bekannt.

Weblinks

Der Abschnitt Vorbild basiert auf dem Artikel Re 4/4 aus der freien Enzyklopädie Wikipedia, teilweise können Textpassagen übernommen worden sein. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Bitte fügt detaillierte Infos zu den Vorbildern entsprechend in der Wikipedia hinzu, so dass wir uns hier auf die Modellbauaspekte konzentrieren können.