Nenngröße N
Die Nenngröße N (für „Neun“ bzw. englisch "nine") ist in den Normen Europäischer Modellbahnen (NEM) und den Normen der National Model Railroad Association (NMRA) für Modelleisenbahnen festgelegt.
Der Maßstab beträgt 1:160, damit weist die Normalspur mit einer Vorbildspurweite von 1435 Millimetern eine Modell-Spurweite von 9 Millimetern auf und wird umgangssprachlich auch als „Spur N“ bezeichnet.
Der Platzbedarf der Anlagen ist vergleichsweise gering, so ist die Nenngröße N in Japan marktdominant. Mit abnehmender Größe nimmt jedoch die Komplexität der Fahrzeuge zu, welche daher nicht merklich preiswerter sind als in Nenngröße H0.
Inhaltsverzeichnis |
Geschichte
- 1912: Die Gebrüder Bing bringen erste Modelle (Bodenläufer), mit einer Spurweite von rund 9 mm heraus.
- 1923: Im selben Jahr, in dem die durch die Herren Bassett-Lowke und Bing initiierte, bei der die Firma Bing in Deutschland hergestellte elektrisch Modelleisenbahn in der Spur 00 unter dem Markenname Bing Table Railway mit einer Modell-Spurweite von 16 mm am Markt erschien, baute H. B. Whall aus Kew, einem Vorort von London in Großbritannien, eine elektrisch betriebene Modelleisenbahn in Nenngröße 000 (2 mm scale), im Maßstab 1:152,4 und mit einer Modell-Spurweite von 9,2 mm.
- 1927: Der Engländer A. R. Walkley konstruiert eine elektrisch betriebene Modelleisenbahn im Maßstab 1:152,4 mit einer Spurweite von 8,5 mm. ??
- 1928: J. J. Langridge baut eine funktionsfähige Lokomotive im 2 mm scale und gewinnt an der Wimbledon Model Railway Club's Exhibition eine Silbermedaille. Bei der Vorbild-Lokomotive handelt es sich um eine London and South Western Railway (LSWR) B4 classe 0-4-0 Tenderlokomotive nach einem Entwurf von William Adams.
Über die genaue Modell-Spurweite zur Nachbildung der Normalspur in der Nenngröße 000 waren sich die Modellbauer damals noch nicht einig, alle belegbaren Spurweiten lagen aber um 9 mm,
In den folgenden Jahren erschienen Artikel in der Modellbaupresse, in denen die Bemühungen einer Reihe von 2 mm scale Pionieren beschrieben wurden. Alles musste selbst gebaut werden, auch die Motoren und Räder.
In der zweiten Hälfte der 1940er Jahren änderte sich die Situation dank der Bemühungen von H. B. Whall, der einen Katalog mit einer Reihe von Komponenten und fertigen Modellen herausbrachte, die er selbst herstellte. Er änderte aber bereits 1946 offensichtlich die Spurweite des 2 mm scale auf 9,5 mm, die bezogen auf den Maßstab maßstäblicher war als die ursprünglichen 9,2 mm. Es lässt sich noch eine Katalog mit dem Ausgabejahr 1957 Jahre nachweisen. Darin verwendet H. B. Whall für sich die Abkürzung HBW. Beim angebotenen Miniaturmotor handelt es sich um einen fünfpoligen Motor für 12 Volt Gleichspannung. ??
Der Durchbruch blieb vorerst aus. Später entwickelte daraus die Nenngröße 2 mm scale mit dem Maßstab 1:152,4 und einer Modell-Spurweite von 9,42 mm, die heute auch als 2FS für 2 mm Fine Scale bezeichnet wird. ??
- 1947:
- Steiger im Schwarzwald bringt die Mignon-Spielzeugbahn auf den Markt, eine elektrische Modelleisenbahn im Maßstab 1:140 mit einer Spurweite 10 mm, gefertigt in der französischen Besatzungszone für den französischen Markt.
- Hobbytjänst ein Unternemen aus Stockholm in Schweden bringt unter dem Markenname Mikro Trains eine Modelleisenbahn im Maßstab 1:152 mit einer Spurweite von 10 mm auf den Markt. Die Modelleisenbahn wurde von Hobbytänst der Spur HOO (geschrieben Ha-O-O, gesprochen Ha-Null-Null, für Halb-Null-Null, der Hälfte der Spur OO) zugeordnet.
- Cappa aus Italien kommt auf den Markt (1947 oder spätestens 1948). Dabei handelt es sich um eine Modelleisenbahn im Maßstab von 1:150 mit einer Spurweite 10 mm. Betrieben wird die Modelleisenbahn mit 6 Volt Gleichspannung, gefahren wird auf einem Dreileier-Mittelleiter-Gleissystem ähnlich wie dies später auch Ibertren aus Spanien im Angebot hatte.
- Ferrovie Elettriche in Miniatura (FEM, veraltet F. E. M. abgekürzt) bringt unter dem Markenname Lilliput 000 eine Modelleisenbahn im Maßstab 1:172 und einer Spurweite von 8 mm heraus. Die Miniaturbahn fährt auf Blechgeleisen und braucht eine Oberleitung mit 20 Volt Wechselstrom bei einer Frequenz von 50 Herz.
- 1948: Auf der Messe in Hannover wird eine elektrische Modelleisenbahn im Maßstab von 1:180 mit 8 mm Spurweite vorgestellt. Die sogenannte Kersting-Bahn geht allerdings nie in die Serienproduktion.
- 1951: Ende des Jahres wird der Bau einer größeren britischen Schmalspurbahn-Anlage in Nenngröße 000 mit Modell-Spurweite von 4 mm begonnen.
- 1952: Steiger stellt die Produktion der Mignon-Spielzeugbahn wieder ein.
- 1957: Die Cast Machine Tools aus Großbritannien bringt unter dem Markenname Lone Star eine unmotorisierte Spielzeugeisenbahn mit Druckguss-Gehäusen und Kunststoffrädern heraus, inklusive einem Gleissystem aus grauem Kunststoffschienen mit Gleisböschung, in Nenngröße 000 mit Maßstab 1:152 und Modell-Spurweite 8,25 mm. Dieser Maßstab ist in etwa die Hälfte von 1:76,2 und die Spurweite genau die Hälfte von 16,5 mm der in Großbritannien üblichen Spur 00 der Nenngröße 00.
- 1959: Trix entwickelt Rollmodelle im Maßstab 1:180 (allerdings ohne passendes Gleissystem) und vertreibt diese unter dem Markennamen „Minitrix“, umgangssprachlich „Schiebetrix“ genannt. Diese werden aus Kapazitätsgründen bei Arnold hergestellt.
- 1960:
- Gründung der N Gauge Society dabei war H. B. Whall der erste Präsident der Vereinigung.
- Die Casting Machine Tools führt unter dem Markenname Treble-0-Lectric elektrisch angetriebene Lokomotiven in der Nenngröße 000 mit auf 9 mm vergrößerter Spurweite ein. Äußerlich unveränderte Modelle die vorher unter dem Markenname Lone Star vertrieben wurden, werden nun mit 12 Volt Gleichspannungsmotoren über ein Gummiband angetrieben, ähnlich wie bei Gégé. Die Casting Machine Tools fertig dazu ein passendes Wagensortiment, Gleissystem und entsprechendes Zubehör (Vollsortimenthersteller). Die Modell-Spurweite von 9 mm entspricht damit genau der Hälfte der Spur EM (Eighteen Millimetre) der Nenngröße 00.
- Arnold stellt unter dem Namen Arnold Rapido 200 auf der Nürnberger Spielwarenmesse eine elektrisch betriebene Modelleisenbahn im Maßstab 1:200 mit einer Spurweite von 9 mm vor. Sie wurde als Fertiganlage mit fertiger Landschaft, Häusern sowie zwei fernbedienbaren Weichen und einer V 200 mit drei D-Zugwagen angeboten.
- 1961: Arnold erweitert sein Programm um Fahrzeuge und getrennt erhältlichen Gleismaterial. Die modernen D-Zug-Wagen gibt es im verkürztem Maßstab 1:256.
- 1962: Arnold ändert den Maßstab in die heute üblichen 1:160 und bietet neue, verbesserte Fahrzeugmodelle unter dem Markenname Arnold Rapido an. Dieser Maßstab kommt bei der Modell-Spurweite von 9 mm der Regelspurweite von 1435 mm sehr nahe (9 mm × 160 = 1440 mm). Arnold wurde damit, nach Die Casting Machine Tools mit dem Markenname Treble-0-Lectric, die zuerst auf eine Modell-Spurweite 9 mm setzte, ein Pionier der Spur N und galt lange Jahre als Marktführer.
- 1963:
- Tomy (Japan) beginnt mit der Produktion von Modelleisenbahn für die Nenngröße N.
- Busch beginnt mit der Produktion von Zubehör (Bausätze) für die Nenngröße N.
- Arnold führt die später in die NEM Norm 356 aufgenommene Klauenkupplung an einzelnen Fahrzeugmodellen ein. Kann diese aber anfänglich wegen Patentstreitigkeiten mit der Firma Rokal noch nicht allgemein einführen.
- 1964:
- Der Maßstab 1:160 wird zusammen mit der Modell-Spurweite von 9 mm als „Nenngröße N“ in die Normen Europäischer Modellbahnen (NEM) aufgenommen, wobei „N“ für die Modell-Spurweite von 9 mm steht (dem ersten Buchstaben der Zahl „Neun“, englisch “Nine”, etc.), zusammen mit der Fahrspannung von 12 V in Verbindung mit dem Zweischienen-Zweileiter-System. Die 1963 eingeführte Klauenkupplung wird in die Normen Europäischer Modellbahnen aufgenommen. Dies als Norm 356 Kupplungskopf für Nenngröße N. Trix steckt mit seiner der Spur H0 Kupplung nachempfundenen Kupplung zurück.
- Trix stellt unter dem Markennamen Minitrix-Electric eine T3 im Maßstab 1:160 vor.
- Das ostdeutsche VEB Piko Sonneberg beginnt mit der Produktion von Modelleisenbahn in der Nenngröße N für die Spur N, dies hauptsächlich mit Fahrzeugmodellen nach Ostdeutschen Vorbildern.
- Lone Star stellt die Produktion elektrischer „Treble-0-Lectric“-Lokomotiven ein, unmotorisierte Modelle werden nun als „Treble-0-Trains“ vertrieben, später auch unter der Marke „Impy“.
- Brawa beginnt mit der Fertigung von Leuchten und Zubehör für die Nenngröße N.
- Eheim beginnt mit der Fertigung von Zubehör für die Nenngröße N.
- 1965:
- 1966:
- Lima beginnt mit der Produktion von Modelleisenbahn der Nenngröße N.
- Peco (Großbritannien) beginnt mit der Produktion von Modelleisenbahnen der Nenngröße N.
- Herpa beginnt mit der Fertigung von Zubehör der Nenngröße N, darunter auch Modellautos.
- 1967:
- Arnold stellt erste längenmaßstäblich korrekte D-Zugwagen mit einer Länge von 165 mm her.
- G & R Wrenn beginnt den Vertrieb der Modelleisenbahn-Produkte von Lima der Nenngröße N für die Spur N unter dem Markennamen Wrenn Micromodel.
- 1968:
- Bachmann (Vereinigte Staaten von Amerika) beginnt mit der Produktion von Modelleisenbahn und Zubehör der Nenngröße N.
- Heki beginnt mit der Fertigung von Zubehör der Nenngröße N.
- Heljan beginnt mit der Fertigung von Zubehör der Nenngröße N.
- Kadee beginnt mit der Fertigung von Kupplungen für die Nenngröße N.
- 1969:
- Fleischmann beginnt mit der Herstellung von N-Modellen und bringt ein eigenes Gleissystem mit angespritztem Schotterbett auf den Markt.
- Röwa, die zuvor für Trix N-Modelle fertigte, bringt eigene Modelle heraus.
- Rivarossi beginnt ebenfalls mit der Produktion von Modellen der Nenngröße N.
- 1972: Röwa stellt die Produktion von N-Modellen wieder ein.
- 1973: Ibertren (Spanien) steigt in den spanischen Markt ein mit einem nicht kompatiblen Dreileiter-Schienen-System „N3“, ähnlich dem Märklin-Mittelleitergleis.
- 1975: Roco produziert mit den teilweise überarbeiteten Formen von Röwa eigene N-Modelle.
- 1981: Die österreichische Hobbytrain lässt N-Modelle bei der japanischen Firma Kato fertigen.
- 1982: Ibertren fertigt nun auch N-Modelle für das „normale“ Zweileiter-System.
- 1985: Ibertren stellt die Produktion des Dreileiter-Schienen-System „N3“ ein.
- 1987: Die Fleischmann-Profi-Kupplung in Nenngröße N wird vorgestellt. Das Zeitalter von Klipskupplungen und Kupplungskinematiken beginnt, und damit gibt es nach langer Zeit auch in Nenngröße N wieder die Problematik der Inkompatibilität zwischen den verschiedenen Fabrikaten und Kupplungssystemen. Lima stellt die N-Produktion ein.
- 1988: Hobbytrain übernimmt die N-Modelle von Lima und vermarktet sie unter dem Markennamen Minibahn. ??
- 1989: VEB Piko Sonneberg stellt die N-Produktion von rollendem Material ein.
- 1990/1: Die Zusammenarbeit zwischen Hobbytrain, Kato und Lima wird beendet. Die Lima N-Modelle werden nun unter den Markennamen Minitrain vertrieben.
- 1992: Ibertren stellt seine Produktion nach einem Brand in der Produktionshalle ein.
- 1993: Hobbytrain übernimmt die Lima N-Modelle und vermarktet sie unter dem Markennamen Minibahn. ?? Piko Spielwaren stellt nun Gebäudemodelle her, auch in Nenngröße N.
- 1994: Brawa kündigt mit der DR 118 (DB 219 / 229) sein erstes Fahrzeugmodell für die Nenngröße N an.
- 1995: Arnold geht in Konkurs.
- 1996: Trix (mit Minitrix) geht in Konkurs.
- 1997: Arnold wird von der Rivarossi-Gruppe übernommen. Der Markenname sowie die Produktionsstätte in Mühlhausen bleiben bestehen. Außerdem werden teilweise alte Rivarossi-Modelle in das Programm aufgenommen.
- 1998: Trix (mit Minitrix) wird von Märklin übernommen, die Produktion fortgesetzt.
- 1999: Sachsenmodelle kündigt die Wiederauflage von Hobbytrain-Modellen an, geht jedoch in Konkurs, bevor die Modelle aufgelegt werden.
- 2000er: In den frühen 2000er Jahren beschloss Dapol in Zusammenarbeit mit der N Gauge Society, in den britischen Nenngröße-N-Markt einzusteigen.
- 2000: BEMO Modelleisenbahnen stellt den RegioShuttle in Nenngröße N her, weitere Modelle bleiben jedoch aus.
- 2001: Tillig Modellbahnen übernimmt Sachsenmodelle, die Rechte an den Hobbytrain-Modellen werden aber nicht mitübernommen. Rivarossi schließt die Arnold-Produktionsstätte Mühlhausen, die Produktion soll in das italienische Como verlagert werden.
- 2002:
- Umstrukturierung und Produktionsverlagerung bei Rivarossi/Arnold ist bis dato immer noch nicht abgeschlossen. Ab der zweiten Jahreshälfte sind wieder einige (lagernde) Modelle ab Werk verfügbar.
- Lemke übernimmt die Rechte am ehemaligen Hobbytrain-Programm und legt sie unter dem Markennamen Kato Hobbytrain wieder auf.
- 2004:
- Electrotren (Spanien) wird von Hornby (England) aufgekauft.
- Rivarossi – inklusive dessen zugekauften Markennamen wie Arnold und Lima – geht offiziell „in Liquidazione“, im Dezember wird mit Hornby ein Käufer gefunden.
- Von Hobbytrain/Lemke kommen erstmals wieder echte Formneuheiten.
- Mit L.S. Models und Dingler (exclusiv für Post-Collection) gibt es zwei neue N-Hersteller.
- 2005: Roco geht im Juli Konkurs, die sofort gegründete Auffanggesellschaft „Modelleisenbahn GmbH“ führt die Geschäfte weiter, übernimmt im Herbst die gesamte Konkursmasse und kann damit den Namen und die Produkte von Roco weiterführen.
- 2006: Märklin mit den Markennamen Trix und Minitrix wird im Mai vom britischen Investor Kingsbridge Capital übernommen.
- 2013:
- Märklin mit den Markenname Trix und Minitrix wird im März von Sieber & Sohn (Simba-Dickie-Group) übernommen.
- Kato überrascht auf der Nürnberger Spielwarenmesse mit einem Glacier Express im in Japan für Kapspurmodelle üblichen Maßstab von 1:150 mit einer Modellspurweite von 9 mm.
Marktanteil
Seit Mitte der 1990er stagniert der Markt in der Nenngröße N. 20 % der Modelleisenbahner in Deutschland und rund 10 % der Modelleisenbahner in Grossbritannien, besitzen Modelleisenbahnen in der Nenngröße N.
Spurweiten der Nenngröße N
Für die Nenngröße N im Maßstab 1:160 sind in der Norm 010 der Normen Europäischer Modellbahnen die folgenden Modell-Spurweiten festgelegt:
Nenngröße | Bezeichnung | Modell-Spurweite | Vorbild-Spurweite | |
---|---|---|---|---|
typisch | allgemein | |||
N | Normalspur | 9,0 mm | 1435 mm | von 1250 mm bis 1700 mm |
Nm | Meterspur | 6,5 mm | 1000 mm, 1067 mm | von 850 mm bis 1250 mm |
Ne | Schmalspur | 4,5 mm | 750 mm, 760 mm, 800 mm | von 650 mm bis 850 mm |
Vergleich der Spurweiten
Modell-Spurweite | Maßstab | Vorbild-Spurweite exakt | Vorbild-Spurweite | Abweichung | betroffene Gebiete |
---|---|---|---|---|---|
9,0 mm | 1:160 | 1440 mm | 1435 mm | + 0,3 % | weltweit |
1:150 | 1350 mm | 1067 mm | + 26,5 % | Japan | |
1:150 | 1350 mm | 1435 mm | - 5,9 % | Japan (Hochgeschwindigkeitsnetz) | |
1:148 | 1332 mm | 1435 mm | − 7,2 % | Großbritannien | |
6,5 mm | 1:160 | 1040 mm | 1067 mm 1000 mm |
− 2,5 % + 4,0 % |
weltweit |
4,5 mm | 1:160 | 720 mm | 750 mm | - 4,0 % | weltweit |
Anmerkung: In Japan beträgt der gängige Maßstab 1:150. Sowohl die Modell von Kapspur-Fahrzeugen wie auch die Fahrzeuge des in Japan ab 1964 gebauten Hochgeschwindigkeitsnetzes fahren auf normalspurigen Gleisen der Nenngröße N.
Vergleich der Maßstäbe
Die unterschiedlichen Maßstäben von 1:148 (2 1/16 mm scale), 1:150, rund 1:152 (2 mm scale) und 1:160 sind geschichtlich bedingt.
Verschiedentlich ist die Angelegenheit deswegen komplex. Beispielsweise bei Modellen die Meterspur-Fahrzeuge zum Vorbild haben. Nach dem Einstieg vom Japanischen Grosserien-Modelleisenbahn-Hersteller KATO in den entsprechenden Markt, mit Modellen nach Europäischen Vorbild (Rhätische Bahn) nach dem im Japan üblichen Maßstab von 1:150 von Modellen nach Japanischen Kapspur Fahrrzeugen, für eine Modell-Spurweite von 9 mm, es gab damals seit einigen Jahren bereits Europäische Kleinserien Markennamen die Meterspur-Fahrzeuge im Maßstab 1:160 für eine Modell-Spurweite von 6,5 mm entsprechend der Spur Nm herstellten, entwickelte sich eine rege Tätigkeit unter den Modelleisenbahn-Kleinserien-Hersteller und Fachgeschäften. So gibt es mit Stand 2025 in Europa sowohl Meterspur-Fahrzeuge für die Nenngröße N im Maßstab 1:150 wie auch im Maßstab 1:160 für eine Modell-Spurweite von 9 mm entsprechend der Spur N, wie auch für die Modell-Spurweite von 6,5 mm entsprechend der Spur Nm.
1:160
1962 ändert Arnold den Maßstab in die heute üblichen 1:160 und startet mit den verbesserten Modelle durch. Andere ziehen unmittelbar nach. Es kann davon ausgegangen werden, dass der Maßstab von 1:160 deswegen gewählt wurde, weil man mit dem geradzahligen Maßstab von 1:160 und der geradzahligen Modell-Spurweite von genau 9 mm der Regelspur mit der Vorbild-Spurweite von 1435 mm am nächsten liegt. Der Maßstab von 1:160 gilt auch für die in Japan auf Normalspur fahrenden Hochgeschweindigkeitszüge, die dort auf Normalspur fahren.
1:150
Der bereits in den 1960er Jahren aufkommende japanische Maßstab von 1:150 lässt sich ähnlich begründen wie die unterschiedlichen Maßstäbe der industriell etwas länger gefertigten Nenngröße 00 mit rund 1:76 (4 mm scale) gegenüber der industriellen Fertigung der etwas jüngeren Nenngröße H0 mit 1:87 (3,5 mm scale). In Japan herrscht die Kapspur vor, deren Lichtraumprofil ist ähnlich wie das Lichtraumprofil der britischen Normalspur-Fahrzeuge und der kontinental-europäischen Meterspur-Fahrzeuge etwas geringer als das Lichtraumprofil der kontinental-europäischen Normalspur-Fahrzeuge. Da es damals noch keine passenden Gleise für die Kapspur gab, wurde von den Japanern zum bestehenden Gleis mit Modell-Spurweite 9 mm der Maßstab so gewählt, dass der Einbauraum für Motor und Getriebe etwas größer ist. Der Maßstab von 1:150 gilt auch für die von KATO hergestellten Meterspurfahrzeuge nach schweizer Vorbildern.
1:148 (2 1/16 mm scale)
Der Ursprung des Maßstab von 1:148 (2 ¹/₁₆ mm scale, auch als 2,0625 mm scale bezeichnet) liegt bei den Herren Sidney Pritchard (Peco) und Peter Middleton (Highfield). Warum diese beiden Herren in den 1960er Jahren vom bereits seit längerem üblichen Maßstab von 1:152 (2 mm scale) in Großbritannien abwichen, lässt sich heute nicht mehr mit Sicherheit nachvollziehen. Sicher ist einzig, dass Highfield anfänglich auch Bausätze von Lokomotiven fertigte die auf handelsüblichen Fahrwerken von Arnold basierten.
Ähnliche Spurweiten
Die Modell-Spurweite von 10 mm (= 1 cm) wurde einerseits als „Nenngröße H00“ („Halb-00“, Maßstab 1:152), andererseits als „Nenngröße C“ (Maßstab 1:144) bezeichnet, dabei stand das „C“ für die früher auch im deutschsprachigen Raum übliche Schreibweise „Centimeter“.
Die Modell-Spurweite von 8 mm wurde als „Nenngröße K“ (Maßstab 1:180) bezeichnet, dabei stand „K“ für „Kersting“.
Siehe auch
Nenngrößen (Maßstäbe) sinngemäß den Kontinentaleuropäischen NEM-Normen:
Z (1:220) – N (1:160) – TT (1:120) – H0 (1:87) – S (1:64) – 0 (1:45) – I (1:32) – II (1:22,5) |
Nenngrößen (Maßstäbe) sinngemäß den Britischen BRMSB-Normen:
2 mm scale (1:148) – 3 mm scale (1:101,6) – 3.5 mm scale (1:87) – 4 mm scale (1:76) – 7 mm scale (1:43,5) – 10 mm scale (1:32) – 16 mm scale (1:19) |
Nenngrößen (Maßstäbe) sinngemäß der Nordamerikanischen NMRA-Normen:
Z (1:220) – N (1:160) – TT (1:120) – H0 (1:87) – S (1:64) – 0 (1:48) – L (1:29 und 1:32) – F (1:20) |
Weblinks
- N Gauge Society Britischer Verein Spur-N-Modelleisenbahner (Maßstab 1:148, Modell-Spurweite 9 mm)
- 2 mm Scale Assiociatio Britischer Verein von 2 mm Scale (Spur 000), kurz auch als 2FS für 2 Fine Scale bezeichnet, Modelleisenbahner (Maßstab 1:152, Modell-Spurweite 9,42 mm)
- 2 mm Scale Narrow Gauge Group im Facebook
- Modelling in Nn3, British Style (englisch) private Seite auf zen98812.zen.co.uk (archiviert vom Original durch archive.org am 8. April 2019)
- davidksmith.com: „The Birth of N Scale“ (zuletzt abgerufen 14. Juni 2025)
- Chapter 1: What's N Scale? Was ist die Nenngröße N?
- Chapter 2: The Long Road to N Der lange Weg zur Nenngröße N
- Chapter 3: The Great Expansion 1964 to 1969 Die grosse Expansion von 1964 bis 1969
- Chapter 4: The Great Migration, The Explorers Weltweite Verbreitung
- Japanese N Scale Nenngröße N in Japan
- Spur-N-Datenbank, Modelle-Berichte-Preise auf spurweite-n.de
- Spur-N-Fahrzeugdatenbank von Christian Bauer auf spur-n.datenbank.de
- Spanisches 3-Leiter-System, Spur N mit Mittelleiter von Ibertren im Forum Alte Modellbahnen
- Cappa, ein Italienisches Produkt im 3-Leiter-System von K Milano, die vergessene Modelleisenbahnen Italiens, in Rivarossi Memory (zuletzt abgerufen 27. Juni 2025)
- 1zu160.net
- Die Kersting-Bahn auf 1zu160.net (zuletzt abgerufen 26. Juni 2025)
- Die Mignon Bahn (zuletzt abgerufen 14. Juni 2025)
- N-Tram (Meterspur Modelle 1:160) (zuletzt abgerufen 30. Juni 2025)
- AB-Modell Anja Bange Modellbau (Meterspur Modelle anfänglich 1:160 und jetzt auch 1:150) (zuletzt abgerufen 30. Juni 2025)
- Katalog Pirata (Meterspur Modelle 1:150) (zuletzt abgerufen 30. Juni 2025)
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