Nenngröße N

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Dampflokomotive Baureihe 64 von Minitrix und Umbau-Wagen B3yg von Roco
Vorne Fleischmann NS DH2 im Maßstab 1:160, hinten Kato Bernina Express im Maßstab 1:150, beide mit Spurweite 9 mm

Die Nenngröße N (für „Neun“ bzw. englisch "nine") ist in den Normen Europäischer Modellbahnen (NEM) und den Normen der National Model Railroad Association (NMRA) für Modelleisenbahnen festgelegt.

Der Maßstab beträgt 1:160, damit weist die Normalspur mit einer Vorbildspurweite von 1435 Millimetern eine Modell-Spurweite von 9 Millimetern auf und wird umgangssprachlich auch als „Spur N“ bezeichnet.

Der Platzbedarf der Anlagen ist vergleichsweise gering, so ist die Nenngröße N in Japan marktdominant. Mit abnehmender Größe nimmt jedoch die Komplexität der Fahrzeuge zu, welche daher nicht merklich preiswerter sind als in Nenngröße H0.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

  • 1912: Die Gebrüder Bing bringen die ersten Modelle mit 9 mm Spurweite heraus.
  • 1920: Die ersten Modelle im Maßstab 1:152,3 von H.B. Whall kommen auf den Markt.
  • 1927: Der Engländer A.R. Wackley stellt eine elektrisch betriebene Modelleisenbahn im Maßstab 1:152,3 mit einer Spurweite von 8,5 mm vor. Der Durchbruch blieb aus, daraus entwickelte sich später die Baugröße „2 mm scale“ (Maßstab 1:152).
  • 1948: Auf der Messe in Hannover wird eine elektrische Modelleisenbahn mit 8 mm Spurweite vorgestellt. Die sogenannte Kersting-Bahn geht allerdings nie in die Serienproduktion.
  • 1959: Trix stellt Schiebemodelle im Maßstab 1:180 her, allerdings ohne passendem Gleissystem. Aufgrund der im Verhältnis zu H0 kleinen Größe wird sie Minitrix genannt.
  • 1960: Arnold stellt unter dem Namen Arnold Rapido 200 auf der Nürnberger Spielwarenmesse eine elektrisch betriebene Modelleisenbahn mit einer Spurweite von 9 mm bei einem Maßstab von 1:200 vor. Sie wurde als Fertiganlage mit fertiger Landschaft, Häusern sowie zwei fernbedienbaren Weichen und einer V 200 mit drei D-Zugwagen angeboten.
  • 1961: Arnold erweitert sein Programm um Fahrzeuge und getrennt erhältlichen Gleismaterial. Die langen D-Zugwagen gibt es im verkürztem Maßstab 1:256.
  • 1962: Arnold ändert den Maßstab in die heute üblichen 1:160 und bietet neue, verbesserte Modelle an.
  • 1963: Die Klauenkupplung wird eingeführt. Sie wird später als NEM 356 für alle europäischen Modelle in Nenngröße N genormt.
  • 1964: Der Maßstab 1:160 wird als „Nenngröße N“ international genormt, wobei „N“ für die Zahl Neun steht, die in vielen Sprachen mit einem „N„ beginnt. Als Spurweite werden 9 mm festgelegt, als Fahrspannung 12 V in Verbindung mit dem 2-Leiter-Gleichstrom-System. Außerdem wurde die Klauenkupplung als Standard für Nenngröße N definiert (Trix steckt mit seiner H0-ähnlichen Kupplung zurück). Trix stellt unter dem Markennamen Minitrix-Electric eine T3 im Maßstab 1:160 vor. Das ostdeutsche VEB Piko Sonneberg beginnt ebenfalls mit der Produktion von Nenngröße-N-Modellen, hauptsächlich nach Ostdeutschen Vorbildern.
  • 1966: Lima beginnt mit der Produktion von N-Fahrzeugen.
  • 1967: Arnold stellt erste längenmaßstäblich korrekte D-Zugwagen mit einer Länge von 165 mm her.
  • 1969: Fleischmann beginnt mir der Herstellung von N-Modellen und bringt ein eigenes Gleissystem mit angespritztem Schotterbett auf den Markt. Die Firma Röwa, die zuvor für Trix N-Modelle fertigte, bringt eigene Modelle heraus. Rivarossi beginnt ebenfalls mit der Produktion von N-Modellen.
  • 1972: Röwa stellt die Produktion von N-Modellen wieder ein.
  • 1973: Ibertren (Spanien) steigt in den spanischen Markt ein mit einem nicht kompatiblen Dreileiter-Schienen-System „N3“, ähnlich dem Märklin-Mittelleitergleis.
  • 1975: Roco produziert mit den teilweise überarbeiteten Formen von Röwa eigene N-Modelle.
  • 1981: Die österreichische Hobbytrain lässt N-Modelle bei der japanischen Firma Kato fertigen.
  • 1982: Ibertren fertigt nun auch N-Modelle für das „normale“ Zweileiter-System.
  • 1985: Ibertren stellt die Produktion des Dreileiter-Schienen-System „N3“ ein.
  • 1987: Die Fleischmann-Profi-Kupplung in Nenngröße N wird vorgestellt. Das Zeitalter von Klipskupplungen und Kupplungskinematiken beginnt, und damit gibt es nach langer Zeit auch in Nenngröße N wieder die Problematik der Inkompatibilität zwischen den verschiedenen Fabrikaten und Kupplungssystemen. Lima stellt die N-Produktion ein.
  • 1988: Hobbytrain übernimmt die N-Modelle von Lima und vermarktet sie unter dem Markennamen Minibahn. ??
  • 1989: VEB Piko Sonneberg stellt die N-Produktion von rollendem Material ein.
  • 1990/91: Die Zusammenarbeit zwischen Hobbytrain, Kato und Lima wird beendet. Die Lima N-Modelle werden nun unter den Markennamen Minitrain vertrieben.
  • 1992: Ibertren stellt seine Produktion nach einem Brand in der Produktionshalle ein.
  • 1993: Hobbytrain übernimmt die Lima N-Modelle und vermarktet sie unter dem Markennamen Minibahn. ?? Piko Spielwaren stellt nun Gebäudemodelle her, auch in Nenngröße N.
  • 1994: Brawa kündigt mit der DR 118 (DB 219 / 229) sein erstes Modell in Nenngröße N an.
  • 1995: Arnold geht in Konkurs.
  • 1996: Trix (mit Minitrix) geht in Konkurs.
  • 1997: Arnold wird von der Rivarossi-Gruppe übernommen. Der Markenname sowie die Produktionsstätte in Mühlhausen bleiben bestehen. Außerdem werden teilweise alte Rivarossi-Modelle in das Programm aufgenommen.
  • 1998: Trix (mit Minitrix) wird von Märklin übernommen, die Produktion fortgesetzt.
  • 1999: Sachsenmodelle kündigt die Wiederauflage von Hobbytrainmodellen an, geht jedoch in Konkurs, bevor die Modelle aufgelegt werden.
  • 2000: BEMO Modelleisenbahnen stellt den RegioShuttle in Nenngröße N her, weitere Modelle bleiben jedoch aus.
  • 2001: Tillig Modellbahnen übernimmt Sachsenmodelle, die Rechte an den Hobbytrainmodellen werden aber nicht mitübernommen. Rivarossi schließt die Arnold-Produktionsstätte Mühlhausen, die Produktion soll in das italienische Como verlagert werden.
  • 2002: Umstrukturierung und Produktionsverlagerung bei Rivarossi/Arnold ist bis dato immer noch nicht abgeschlossen. Ab der zweiten Jahreshälfte sind wieder einige (lagernde) Modelle ab Werk verfügbar. Die Firma Lemke hat die Rechte an dem ehemaligen Hobbytrain-Programm und legt sie unter dem Markennamen Kato Hobbytrain wieder auf.
  • 2004: Electrotren (Spanien) wird von Hornby (England) aufgekauft. Rivarossi inkl. aller Submarken (u. a. auch Arnold und Lima) geht offiziell „in Liquidazione“, im Dezember wird wiederum mit Hornby ein Käufer gefunden. Mit L.S.Models und Dingler (exclusiv für Post-Collection) gibt es zwei neue N-Hersteller. Von Hobbytrain/Lemke kommen erstmals wieder echte Formneuheiten.
  • 2005: Roco geht im Juli Konkurs, eine sofort gegründete Auffanggesellschaft „Modelleisenbahn GmbH“ führt die Geschäfte weiter, übernimmt im Herbst die gesamte Konkursmasse und kann damit den Namen und die Produkte von Roco weiterführen.
  • 2006: Märklin mit Trix/Minitrix wird im Mai vom britischen Investor Kingsbridge Capital übernommen.
  • 2013: Märklin mit Trix/Minitrix wird im März von Sieber & Sohn (Simba-Dickie-Group) übernommen. Kato überrascht auf der Nürnberger Spielwarenmesse mit einem Glacier Express im in Japan für Kapspurmodelle üblichen Maßstab von 1:150 mit einer Modellspurweite von 9 mm.

Seit Mitte der 1990er stagniert der Markt in Nenngröße N.

Quelle, Daten von 2006: 1zu160.net

Spurweiten in Nenngröße N

Für die Nenngröße N sind im Maßstab 1:160 in der Norm 010 der Normen Europäischer Modellbahnen die folgenden Modell-Spurweiten festgelegt:

Nenngröße Bezeichnung Modell-
Spurweite
Vorbild-Spurweite
typisch allgemein
N Normalspur 9,0 mm 1435 mm von 1250 mm bis 1700 mm
Nm Meterspur 6,5 mm 1000 mm, 1067 mm von 850 mm bis 1250 mm
Ne Schmalspur 4,5 mm 750 mm, 760 mm, 800 mm von 650 mm bis 850 mm

Vergleich der Spurweiten bei den verschiedenen Maßstäben

Modell-Spurweite Maßstab Vorbild-Spurweite exakt Vorbild-Spurweite Abweichung betroffene Gebiete
9,0 mm 1:160 1440 mm 1435 mm + 0,3 % weltweit
1:150 1350 mm 1067 mm + 26,5 % Japan
1:150 1350 mm 1435 mm - 5,9 % Japan (Hochgeschwindigkeitsnetz)
1:148 1332 mm 1435 mm − 7,2 % Großbritannien
6,5 mm 1:160 1040 mm 1000 mm + 4,0 % weltweit
4,5 mm 1:160 720 mm 750 mm - 4,0 % weltweit

Anmerkung: In Japan beträgt der gängige Maßstab 1:150. Sowohl die Modell von Kapspur-Fahrzeugen wie auch die Fahrzeuge des in Japan ab 1964 gebauten Hochgeschwindigkeitsnetzes fahren auf normalspurigen Gleisen der Nenngröße N.

Siehe auch

Weblinks


Der Großteil dieses Artikels wurde von 1zu160.net zur Verfügung gestellt.


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Nenngrößen (Maßstäbe) sinngemäß den Kontinentaleuropäischen NEM-Normen:

Z (1:220)N (1:160)TT (1:120)H0 (1:87)S (1:64)0 (1:45)I (1:32)II (1:22,5)

Nenngrößen (Maßstäbe) sinngemäß den Britischen BRMSB-Normen:

2 mm scale (1:148) – 3 mm scale (1:101,6) – 3.5 mm scale (1:87) – 4 mm scale (1:76) – 7 mm scale (1:43,5) – 10 mm scale (1:32) 16 mm scale (1:19)

Nenngrößen (Maßstäbe) sinngemäß der Nordamerikanischen NMRA-Normen:

Z (1:220)N (1:160)TT (1:120)H0 (1:87)S (1:64)0 (1:48)L (1:29 und 1:32)F (1:20)